Investorensuche für die Anhaltischen Elektromotorenwerke Dessau (AEM)
Die Anhaltischen Elektromotorenwerke Dessau (AEM) befinden sich im Insolvenzverfahren und bemühen sich aktiv um neue Investoren. Wie die zuständigen Insolvenzverwalter bekannt gaben, finden aktuell Gespräche mit mehreren Interessenten statt. Das oberste Ziel ist der Erhalt der gesamten AEM-Gruppe und der 150 Arbeitsplätze am Standort Dessau-Roßlau. Das Interesse an einer Übernahme sei beachtlich, so die Verwalter. AEM produziert Motoren und Generatoren für unterschiedliche Industriezweige, darunter die Schifffahrt, Wasserkraftwerke und den Bergbau. Die "Zeit" berichtete am 4. Dezember 2024 über die lange Firmengeschichte der AEM, die bis ins Jahr 1872 zurückreicht. Gleichzeitig wurde auf die seit Jahren rückläufige Nachfrage, besonders im Schiffbau, hingewiesen.
Geschäftsführer Reiner Storch erklärte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" am 4. Dezember 2024, dass die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten sowohl das Unternehmen selbst als auch seine Kunden stark belastet hätten. Der Insolvenzantrag sei im Oktober unumgänglich geworden. "Sinkende Umsätze bei den Kunden führen unweigerlich zu weniger Aufträgen für AEM als Zulieferer", so Storch. AEM beliefert Kunden weltweit. Der MDR berichtete am 11. Oktober 2024 über Storchs Zuversicht, in den kommenden Wochen neue Gesellschafter zu finden. Erste Interessenten hätten sich bereits gemeldet.
Die Kanzlei Schultze & Braun, die AEM bei der Investorensuche unterstützt, veröffentlichte am 10. Oktober 2024 eine Pressemitteilung, in der sie den stabilen und uneingeschränkten Fortgang des Geschäftsbetriebs im vorläufigen Insolvenzverfahren betonte. Die Gehälter der rund 150 Mitarbeiter seien bis Ende November 2024 durch das Insolvenzgeld gesichert. Mit dem richtigen Partner sieht die Kanzlei gute Zukunftsperspektiven für AEM. Auch Radio Brocken meldete am 10. Oktober 2024 den Insolvenzantrag und zitierte Geschäftsführer Storch mit den Worten: "Sinkende Umsätze bei den Kunden führen unweigerlich zu weniger Aufträgen für AEM als Zulieferer."
Laut einem MDR-Bericht vom 11. Oktober 2024, der sich auf das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) bezieht, hat die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Im dritten Quartal sei die Zahl so hoch gewesen wie seit 2010 nicht mehr.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-12/04/insolvenz-von-aem-in-dessau-investorensuche-laeuft
- Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/traditionsunternehmen-insolvenz-von-aem-in-dessau-investorensuche-laeuft-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241204-930-308036
- n-tv: https://www.n-tv.de/regionales/sachsen-anhalt/Insolvenz-von-AEM-in-Dessau-Investorensuche-laeuft-article25410036.html
- Stern: https://www.stern.de/gesellschaft/regional/sachsen-anhalt/traditionsunternehmen--insolvenz-von-aem-in-dessau--investorensuche-laeuft-35283600.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard
- Schultze & Braun: https://www.schultze-braun.de/news/anhaltische-elektromotorenwerke-dessau-geschaeftsbetrieb-und-investorensuche-laufen-im-vorlaeufigen-insolvenzverfahren-weiter
- MDR: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/dessau-rosslau/insolvenz-aem-anhaltische-elektromotorenwerk102.html
- Radio Brocken: https://www.radiobrocken.de/nachrichten/Traditionsunternehmen-AEM-in-Dessau-stellt-Insolvenzantrag-id1198536.html