3.12.2024
AfD plant Neustrukturierung der Parteijugend

AfD plant neue Jugendorganisation und Ablösung der Jungen Alternative

Die Führungsspitze der AfD plant die Abspaltung von ihrer aktuellen Jugendorganisation, der Jungen Alternative (JA), und die Gründung einer neuen, stärker an die Partei gebundenen Jugendorganisation. Wie die F.A.Z., dpa und das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichten, fasste der Parteivorstand am Montagabend einen entsprechenden Beschluss. Das Ziel ist eine Satzungsänderung, die die JA als offizielle Jugendorganisation der AfD ablösen würde.

Als Vorbild für die neue Struktur dienen die Jungsozialisten (Jusos) der SPD. Laut BR würde dies bedeuten, dass alle AfD-Mitglieder unter 36 Jahren automatisch auch Mitglied der neuen Jugendorganisation wären. Der rbb verweist auf Ausführungen des Brandenburger Bundestagsabgeordneten und JA-Chefs Hannes Gnauck, der dieses Modell bereits vor Monaten erläutert habe. Durch diese engere Anbindung erhofft sich die Partei mehr Einfluss auf ihren Nachwuchs, insbesondere bei disziplinarischen Maßnahmen wie Parteiausschlüssen. Derzeit ist die JA ein relativ autonomer Verein, dessen Mitglieder – abgesehen von den Vorstandsmitgliedern – nicht zwangsläufig AfD-Mitglieder sein müssen, wie Stern und NZZ berichten.

Die Unzufriedenheit mit der JA innerhalb der AfD-Führung ist bekannt. Der Bundesverfassungsschutz stuft die JA als gesichert rechtsextremistische Bestrebung ein. Dpa zitiert ein hochrangiges Parteimitglied mit den Worten: „Die konnten machen, was sie wollten“. Die Morgenpost hebt die Radikalität der JA und deren Verbindungen zur rechtsextremen Identitären Bewegung hervor. Auch der Brandenburger Landesverband der JA wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft, so der rbb. Als Beispiel wird die Brandenburger JA-Vorsitzende Anna Leisten genannt, die im Mai ein Video mit rassistischen Gesängen teilte (rbb).

Eine einfache Auflösung der JA als eingetragenen Verein ist der AfD nicht möglich, wie F.A.Z. und Freitag erklären. Deshalb ist eine Satzungsänderung erforderlich, die auf einem Parteitag mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden muss. Der Freitag spekuliert, dass die Diskussionen über ein mögliches AfD-Verbot bei den Überlegungen eine Rolle spielen könnten.

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