2.12.2024
Keltenschatzraub von Manching Anklage gegen mutmaßliche Bande

Der Raub des Keltenschatzes von Manching: Ein weitreichendes kriminelles Netzwerk

Der spektakuläre Diebstahl von 483 keltischen Goldmünzen im Wert von 1,5 Millionen Euro aus dem Manchinger Museum im November 2022 war offenbar nur ein Teil eines größeren kriminellen Plans. Laut Berichten der Süddeutschen Zeitung (SZ) unternahm die mutmaßliche Diebesbande im April 2023 eine viertägige Erkundungstour zu verschiedenen Museen, vermutlich um weitere Raubzüge vorzubereiten. Die vier Beschuldigten sind nun wegen schweren Bandendiebstahls und versuchten schweren Bandendiebstahls angeklagt.

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) schildert den Einbruch in Manching als minutiös vorbereitet. Die Täter kappten die Internet- und Telefonverbindungen, setzten einen Störsender ein und benötigten für den Diebstahl selbst nur wenige Minuten. Wie die SZ weiter berichtet, gelang es ihnen, zwei Türen in unter fünf Minuten zu öffnen und den in einer Bodenvitrine ausgestellten Schatz zu entwenden. Im Nachhinein wurde die unzureichende Sicherheitsausstattung des Museums, insbesondere die veraltete Kameraüberwachung, die keine brauchbaren Bilder der Täter lieferte, von Sicherheitsexperten kritisiert (SZ).

Die Festnahme der Verdächtigen gelang schließlich durch DNA-Spuren, die mit anderen Einbrüchen in Verbindung standen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, befinden sich die vier Männer im Alter von 43 bis 51 Jahren seit Juli 2023 in Untersuchungshaft. Neben dem Diebstahl in Manching wirft die Staatsanwaltschaft Ingolstadt den Beschuldigten laut FAZ 30 weitere Fälle von schwerem Bandendiebstahl zwischen 2014 und 2022 vor. Ein Teil der Goldmünzen wurde der SZ zufolge eingeschmolzen und ist somit unwiederbringlich verloren. Der Verbleib der restlichen Münzen ist weiterhin ungeklärt.

Der 1999 in Manching entdeckte Keltenschatz gilt als der bedeutendste Fund seiner Art im 20. Jahrhundert. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) betont den unermesslichen wissenschaftlichen Wert des Schatzes. Die Münzen und ein bisher unbekannter Goldgusskuchen ermöglichten neue Einblicke in die keltische Kultur. Die Staatsanwaltschaft will laut SZ rund acht Millionen Euro von den Angeklagten einziehen, was dem mutmaßlichen Gesamtschaden ihrer Einbruchsserie entspricht.

Quellen:
    - Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/bayern/manching-goldschatz-keltenschatz-diebstahl-einbruch-kelten-roemer-museum-anklage-lux.3xD8AK4vdD3g3qboLPXBfd - Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/bayern/goldschatz-keltenschatz-diebstahl-einbruch-kelten-roemer-museum-manching-fragen-und-antworten-lux.6ZkuSLC38EfEwMGhaK7b4v - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/golddiebstahl-von-manching-anklage-gegen-vier-maenner-19960241.html
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