Die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Torezk im Gebiet Donezk dauern an. Wie der Chef der städtischen Militärverwaltung, Wassyl Tschyntschyk, im ukrainischen Nachrichtenfernsehen mitteilte, hat die russische Armee bereits gut die Hälfte der Stadt eingenommen. „Orientierungsweise 40 bis 50 Prozent der Stadt befinden sich unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte. Das übrige Stadtgebiet ist vom Feind erobert“, so Tschyntschyk.
Trotz des russischen Vordringens sei es am Donnerstag gelungen, ein weiteres Durchbrechen der russischen Truppen zu verhindern. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Torezk war vor dem Krieg eine Industriestadt mit über 30.000 Einwohnern. Nach Angaben von Tschyntschyk harren derzeit noch rund 1.150 Menschen in der stark zerstörten Stadt aus. Laut Militärangaben sollen russische Truppen bereits mehrere Straßen im Stadtzentrum kontrollieren. Auch die benachbarte, knapp 20 Kilometer entfernte Stadt Tschassiw Jar sei von russischen Angriffen betroffen gewesen.
Litauen hat der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland zugesagt. Wie das Verteidigungsministerium in Vilnius mitteilte, hat die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes die ersten 1.000 Kampfdrohnen von fünf litauischen Herstellern erhalten, die an die ukrainischen Streitkräfte übergeben werden sollen. Die Drohnen sollen in den kommenden Wochen in die Ukraine geliefert werden.
Die Lieferung umfasst neben den Drohnen auch zusätzliches Zubehör, Start- und Steuerungsausrüstung für die unbemannten Fluggeräte sowie Schulungsmaßnahmen.
Litauen hat bei lokalen Herstellern für acht Millionen Euro insgesamt mehr als 7.000 Kampfdrohnen bestellt. Davon sind gut 2.300 für die eigene Armee und fast 5.000 für die Streitkräfte der Ukraine bestimmt. Die Drohnen sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums bis Ende dieses Jahres ausgeliefert werden. Das Kaufprogramm soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Litauen will damit die eigene Rüstungsindustrie und die Verteidigungsfähigkeiten seiner Armee stärken.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seinem Besuch in Berlin für die deutsche Unterstützung im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg gedankt. Besonders die gelieferten Flugabwehrsysteme von Typ Gepard, Iris-T und Patriot hätten geholfen, Tausende Menschenleben vor dem russischen Terror in den Städten des Landes zu retten, sagte Selenskyj bei einem gemeinsamen Auftritt mit Scholz.
Zugleich bat Selenskyj darum, die Unterstützung auf dem Niveau zu halten, um den Kampf gegen Russlands Invasion fortzusetzen. Ziel müsse es sein, zu einem gerechten Frieden zu kommen. Zuvor hatte Scholz weitere Hilfszusagen gemacht.
„Deutschland hat unserem Land mehr als andere mit Flugabwehr geholfen. Das ist eine Tatsache. Und das rettete Tausende Leben von Ukrainern und gibt unseren Städten und Dörfern Schutz vor dem russischen Terror“, so Selenskyj.
Kanzler Scholz sagte, dass Deutschland in der Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen werde. Kremlchef Wladimir Putin werde auch mit seinem Spiel auf Zeit keinen Erfolg haben. Es werde kein Diktatfrieden Russlands akzeptiert werden, sagte der Kanzler, bevor er sich mit Selenskyj zurückzog, um sich über dessen „Siegesplan“ informieren zu lassen.
Quelle: F.A.Z.
Papst Franziskus hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem privaten Gespräch im Vatikan empfangen. Es war das dritte Treffen der beiden seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Franziskus und Selenskyj sprachen über die humanitäre Lage in der Ukraine und die Bemühungen um einen Frieden. Der Papst betonte die Notwendigkeit, den Menschen in der Ukraine zu helfen und den Krieg zu beenden. Selenskyj dankte dem Papst für seine Unterstützung und bat ihn, sich weiterhin für den Frieden einzusetzen.
Der Vatikan hat sich seit Beginn des Krieges um eine Vermittlung zwischen Russland und der Ukraine bemüht. Franziskus hat den Krieg wiederholt verurteilt und zu einem Waffenstillstand aufgerufen.
Die Ukraine hat von mehreren internationalen Partnern Militärhilfe im Wert von 1,4 Milliarden Euro erhalten. Das teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit.
Die Hilfe umfasst unter anderem Waffen, Munition und Ausrüstung. Sie soll der Ukraine helfen, sich gegen den russischen Angriffskrieg zu verteidigen.
Die Ukraine erhält seit Beginn des Krieges umfangreiche Militärhilfe von westlichen Staaten. Die USA sind der größte Waffenlieferant.
Quelle: dpa
- Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben russische Angriffe in der Region Charkiw abgewehrt. - Russland hat die Ukraine erneut aufgefordert, die Kampfhandlungen einzustellen und zu verhandeln. - Die Vereinten Nationen haben die Konfliktparteien zu einer sofortigen Waffenruhe aufgerufen.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine/ukraine-liveticker-haelfte-der-ostukrainischen-stadt-torezk-in-russischer-hand-faz-19030454.html