21.12.2024
Albaniens TikTok-Pause Jugendschutz im Fokus

Albanien plant einjähriges TikTok-Verbot zum Schutz der Jugend

Anfang 2025 könnte TikTok in Albanien für mindestens ein Jahr nicht mehr zugänglich sein. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, kündigte Ministerpräsident Edi Rama diese drastische Maßnahme am Samstag an. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor schädlichen Inhalten sei der Hauptgrund für die Sperre. Rama bezeichnete TikTok laut FAZ bei einem Treffen mit Lehrern, Eltern und Psychologen in Tirana als „Gauner im Viertel“, den man für ein Jahr „verjagen“ wolle.

Auslöser für diese Entscheidung ist ein tödlicher Streit zwischen Schülern in Tirana, der nach einem Online-Konflikt eskalierte. dpa meldet, dass ein 14-jähriger Schüler bei einer Messerstecherei ums Leben kam. Die beteiligten Jugendlichen hatten sich zuvor auf TikTok beleidigt und zu der Auseinandersetzung verabredet. Dieser Vorfall hat in Albanien eine intensive Diskussion über den Einfluss sozialer Medien auf junge Menschen ausgelöst.

Rama kritisierte die unterschiedlichen Inhalte, die TikTok in China im Vergleich zum Ausland anbietet. Während in China laut FAZ Informationen zu schulischen Themen, Naturschutz und Traditionen verbreitet würden, finde man außerhalb Chinas hauptsächlich „Schund und Dreck“. Die albanische Regierung plant, während der Sperre Bildungsprogramme für Kinder anzubieten und Eltern bei der Medienkompetenz ihrer Kinder zu unterstützen, so die FAZ.

Albanien ist nicht das erste Land, das den Zugang zu sozialen Netzwerken für Kinder und Jugendliche einschränkt. Die FAZ berichtet, dass das australische Parlament Ende November ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige beschlossen hat. Auch Spanien hat seit Juni eine Altersgrenze von 16 Jahren für den Zugang zu Social-Media-Plattformen eingeführt. Im US-Bundesstaat Florida tritt im Januar ein Gesetz in Kraft, das die Einrichtung von Social-Media-Konten für Kinder unter 14 Jahren verbietet. Wie dpa berichtet, ist die Umsetzung der TikTok-Sperre in Albanien noch unklar. Es wird erwartet, dass Nutzer versuchen werden, die Sperre mit VPN-Verbindungen zu umgehen.

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