Der Discounter Aldi Süd sorgt mit seinen temporären Weihnachtsmärkten für Aufsehen. Mit Glühwein für einen Euro, Bratwurst und Crêpes für je zwei Euro lockt Aldi preisbewusste Besucher auf die Parkplätze ausgewählter Filialen. Doch lohnt sich der Besuch wirklich? Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, fällt beispielsweise in Frankfurt das angekündigte gemeinsame Singen witterungsbedingt aus.
Das Konzept des Aldi-Weihnachtsmarktes ist simpel: Auf den Parkplätzen der Filialen in Köln, München, Stuttgart und Frankfurt am Main werden für jeweils drei Tage Buden aufgebaut, die ein reduziertes Weihnachtsmarkt-Sortiment anbieten. Neben den günstigen Preisen für Glühwein, Crêpes und Bratwurst gibt es auch Kinderkarussells und Fotoaktionen. Die Einnahmen der Märkte werden laut Aldi Süd an die „Off Road Kids“-Stiftung gespendet, die sich um obdachlose Jugendliche kümmert. So verbindet Aldi das Weihnachtsgeschäft mit sozialem Engagement.
Wie die Südwest Presse (SWP) berichtet, bilden sich trotz des teilweise ungemütlichen Wetters lange Schlangen vor den Aldi-Weihnachtsmärkten. Die Besucher schätzen vor allem die niedrigen Preise, die gerade für Familien mit Kindern attraktiv sind. Denn ein Besuch auf einem traditionellen Weihnachtsmarkt kann schnell teuer werden. Laut einer Auswertung von coupons.de liegt der durchschnittliche Glühweinpreis in Deutschland bei 4,24 Euro, in München sogar bei 6 Euro.
Doch das Ambiente auf einem Aldi-Parkplatz ist natürlich nicht mit dem Flair eines traditionellen Weihnachtsmarktes vergleichbar. Während die FAZ von "goldig" und "süß" eingerichteten Ständen berichtet, kritisieren Branchenvertreter wie Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus und Congress Frankfurt, die Aldi-Märkte als seelenlose Werbeveranstaltungen. Wie die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) anmerkt, dürfte das Ambiente auf einem Kundenparkplatz nicht für jeden Besucher reizvoll sein.
Auch die Auswahl an Waren und Attraktionen ist begrenzt. Es gibt keine Kunsthandwerksstände oder aufwendige Dekorationen. Der Fokus liegt klar auf den günstigen Preisen und dem schnellen Konsum. So berichtet die FAZ, dass in Frankfurt ausschließlich Produkte der Aldi-Eigenmarken angeboten werden, vom Glühwein bis zu den Zutaten für die Crêpes.
Dennoch scheint das Konzept aufzugehen. Medien wie Radio Charivari berichten von einem großen Andrang und positiven Reaktionen der Besucher. Gerade für preisbewusste Kunden, die auf der Suche nach einer günstigen Möglichkeit sind, weihnachtliche Stimmung zu erleben, können die Aldi-Weihnachtsmärkte eine Alternative sein.
Ob sich der Besuch lohnt, hängt letztlich von den individuellen Erwartungen ab. Wer Wert auf ein authentisches Weihnachtsmarkt-Erlebnis mit vielfältigen Angeboten und stimmungsvoller Atmosphäre legt, wird bei Aldi vermutlich enttäuscht sein. Wer hingegen primär auf günstige Preise und einen schnellen Glühwein zwischendurch aus ist, könnte auf dem Aldi-Parkplatz fündig werden.