19.10.2024
Anklage wegen Terrorvorbereitung gegen Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen

Terrorverdacht: Anklage gegen drei Jugendliche aus NRW

Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat Anklage gegen drei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen erhoben. Ihnen wird die Vorbereitung eines islamistischen Terroranschlags vorgeworfen. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, sitzen die Verdächtigen, die zum Tatzeitpunkt 15 und 16 Jahre alt waren, bereits seit Ostern in Untersuchungshaft. Ein Gericht hat erst kürzlich die Fortdauer der Untersuchungshaft angeordnet.

Planung von Anschlägen über Telegram

Laut den Ermittlungen sollen ein Mädchen aus Düsseldorf, eine Jugendliche aus Iserlohn und ein Jugendlicher aus Lippstadt über den Messengerdienst Telegram Terrorpläne ausgetauscht haben. Dabei sollen sie Anschläge auf Kirchen, Gerichtssäle, Bahnhöfe und Polizeireviere erörtert haben. Ob die Verdächtigen die Vorwürfe bestreiten oder gestehen, wurde nicht mitgeteilt. Das Gericht hat noch nicht über die Zulassung der Anklage entschieden, daher gibt es auch noch keinen Prozesstermin. Gegen einen vierten Verdächtigen aus Baden-Württemberg wurde das Verfahren abgetrennt und an die Staatsanwaltschaft Stuttgart abgegeben.

Bezug zur Ideologie des „Islamischen Staats“

Wie es im Frühjahr hieß, soll die Ideologie der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) bei den Plänen eine Rolle gespielt haben. Die Jugendlichen sollen sich laut Anklage der Terror-Ermittler der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft zu einem Verbrechen bereit erklärt und „eine schwere staatsgefährdende Gewalttat“ vorbereitet haben.

Die Polizei in Hagen war zunächst auf die 16-Jährige aus Iserlohn aufmerksam geworden, weil es Hinweise gab, dass sie ausreisen wollte, um sich dem IS anzuschließen. Darüber soll sie sich mit dem Mädchen aus Düsseldorf ausgetauscht haben. Bei der Auswertung ihres Handys stießen die Ermittler dann auf einen zweiten Chat, in dem die Anschlagspläne diskutiert wurden.

Einen konkreten Anschlagsplan mit Zeit und Ort soll es Sicherheitskreisen zufolge nicht gegeben haben. Einer der Jugendlichen soll aber laut Anklage Informationen über Polizeireviere in Dortmund gesammelt haben.

Waffenfunde bei Durchsuchungen in Düsseldorf

Bei Durchsuchungen in Düsseldorf wurden Sicherheitskreisen zufolge eine Machete und ein Dolch sichergestellt. Der Vater des Düsseldorfer Mädchens soll bereits früher aufgefallen sein. Gegen ihn wurde als Terror-Unterstützer ermittelt, weil er Spenden für den IS gesammelt haben soll.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/06/terrorverdacht-anklage-gegen-drei-jugendliche-aus-nrw

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