Das Berliner Verwaltungsgericht hat den Umbau einer Lagerhalle zur Erweiterung des Großbordells Artemis in Berlin-Charlottenburg für baurechtlich zulässig erklärt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/02/gericht-umbau-einer-lagerhalle-fuer-bordell-zulaessig) und dpa berichten, sind das Land Berlin und der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf nun verpflichtet, die Baugenehmigung zu erteilen. Die Betreiber des Bordells hatten zuvor Klage eingereicht, nachdem ihr Antrag abgelehnt worden war.
Das fragliche Grundstück liegt isoliert im Außenbereich, umgeben von Autobahnen und Zuggleisen in der Nähe der Messe Berlin. Grundsätzlich sind in solchen Gebieten laut Gericht nur bestimmte Bauvorhaben erlaubt, zum Beispiel land- und forstwirtschaftliche Projekte. Im vorliegenden Fall treffe jedoch eine Ausnahme zu, da das Grundstück erschlossen sei und keine öffentlichen Interessen gegen den Umbau sprächen. Nach einem Ortstermin fand die Verhandlung statt, wie der Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/berlin/rechtsstreit-um-bordell-gericht-umbau-einer-lagerhalle-fur-bordell-zulassig-12807938.html) berichtet.
Das Artemis, eines der größten Bordelle Deutschlands und das größte in Berlin, eröffnete 2005 in einem ehemaligen Lagerhaus an der Autobahn. Die Betreiber erwarben die nun umstrittene, 4000 Quadratmeter große Lagerhalle bereits 2009 und beantragten 2019 den Umbau. Vorgesehen sind 32 sogenannte Verrichtungszimmer für Prostituierte und deren Kunden sowie zusätzliche Ruhe- und Schlafräume für die Frauen, die dort selbstständig arbeiten sollen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) (https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/gericht-verhandelt-ueber-erweiterung-fuer-grossbordell-artemis-110147572.html) berichtet von einem jahrelangen Rechtsstreit zwischen den Betreibern und dem Bezirksamt.
Gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts ist eine Berufung beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg möglich. Bild (https://www.bild.de/regional/berlin/gross-bordell-zieht-gegen-land-berlin-vor-gericht-6746bb289537c4112b1318dd) berichtet, dass das Artemis bereits in der Vergangenheit Auseinandersetzungen mit Behörden hatte. Im Jahr 2016 geriet das Bordell nach einer Razzia in die Schlagzeilen. Die anschließenden Ermittlungen wurden jedoch eingestellt, und das Land Berlin musste den Betreibern eine Entschädigungszahlung leisten.