27.11.2024
Vendée Globe 2024 Frühe Herausforderungen Zwischen Geschwindigkeit Und Schäden

Härtetest Vendée Globe: Erste Ausfälle und Materialschäden

Die Vendée Globe, bekannt als eines der anspruchsvollsten Segelrennen der Welt, zeigt bereits in der Anfangsphase ihre Härte. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, kämpfen die Einhandsegler nicht nur gegen die Naturgewalten, sondern auch mit Schlafmangel und technischen Problemen. So musste Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) aufgrund von Übermüdung pausieren, gibt aber an, wohlauf zu sein. Das hohe Tempo der Spitzengruppe trägt wesentlich zur Belastung bei. Simon selbst brach innerhalb weniger Tage gleich zweimal den 24-Stunden-Rekord und legte zunächst 596,23 Seemeilen und später sogar 604,62 Seemeilen (1119 Kilometer) zurück.

Die F.A.Z. berichtet weiter, dass die führenden Boote mit über 25 Knoten und unterstützt von günstigen Winden eines Tiefdruckgebiets Richtung Kap der Guten Hoffnung segeln. Der deutsche Segler Boris Herrmann (Malizia – Seaexplorer) liegt laut F.A.Z. mit etwa 500 Seemeilen Rückstand auf den Spitzenreiter Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance) auf dem elften Platz. Herrmann rechnet mit einem weiteren Anwachsen des Abstands in den nächsten Tagen, da er voraussichtlich nicht so lange vom Tiefdruckgebiet profitieren wird wie die Konkurrenz. Trotz eines erwarteten Rückstands von 600 bis 700 Seemeilen hat Herrmann die Hoffnung auf eine gute Platzierung nicht aufgegeben und setzt auf den Indischen Ozean und Pazifik.

Wie floatmagazin.de meldet, gab es bereits erste Schäden an Booten und Ausrüstung. Mehrere Skipper mussten im Schutz von Madeira Reparaturen durchführen. Justine Mettraux (TeamWork - Team Snef) verlor ihr großes Vorsegel, Szabolcs Weöres (New Europe) erlitt einen schweren Knockdown und beschädigte sein Großsegel, und auch Clarisse Crémer musste ein Segel opfern. Die frühen Rückschläge verdeutlichen die immensen Herausforderungen des Rennens.

Die YACHT berichtet in ihrem Live-Ticker von weiteren technischen Schwierigkeiten. Sam Goodchild hatte mit einem Ausfall des Autopiloten zu kämpfen, was zu einer ungewollten Halse führte. Auch Thomas Ruyant meldete Wassereinbruch im Bugbereich. Diese Ereignisse unterstreichen, neben der physischen und psychischen Belastbarkeit, die Bedeutung der technischen Zuverlässigkeit der Boote für den Erfolg bei der Vendée Globe.

Der NDR berichtet in seinem News-Blog, dass Boris Herrmann nach anfänglichen Problemen mit der Steuerung wieder Geschwindigkeit aufgenommen hat. In einem Videoupdate zeigte sich Herrmann optimistisch, trotz des Rückstands. Er betonte die Robustheit seines Bootes und gab sich zuversichtlich, die Herausforderungen der Vendée Globe zu bewältigen.

Die ersten Wochen der Vendée Globe haben gezeigt, dass das Rennen nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Ausdauer, taktisches Geschick und den Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen erfordert. Die kommenden Wochen werden zeigen, welche Skipper diesen Anforderungen am besten gerecht werden.

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