Ein Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in Brandenburg, nahe der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, hat die Behörden in Alarmbereitschaft versetzt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 22. November 2024 berichtete, wurde der tote Keiler nordöstlich von Gransee im Landkreis Oberhavel gefunden, der an den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte grenzt. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) zeigte sich besorgt über den Fundort, der nur etwa 20 Kilometer von der Landesgrenze entfernt liegt. Die „Zeit“ berichtete ebenfalls über den Fall (https://www.zeit.de/news/2024-11/22/afrikanische-schweinepest-fall-an-mv-landesgrenze) und zitierte Backhaus mit den Worten: "Das treibt mir die Sorgenfalten auf die Stirn".
Besonders besorgniserregend ist laut Backhaus, dass es sich offenbar um eine Sprunginfektion handelt. Der neue Ausbruchsherd befindet sich etwa 50 Kilometer von den bestehenden ASP-Sperrzonen an der deutsch-polnischen Grenze entfernt. Der NDR (https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Afrikanische-Schweinepest-Fall-an-Landesgrenze-zu-MV,schweinepest650.html0) berichtete ebenfalls über die Besorgnis des Ministers und zitierte ihn mit der Aussage, dass das betroffene Gebiet für Bekämpfungsmaßnahmen schwer zugänglich sei.
Minister Backhaus appellierte an Landwirte und Jäger in Mecklenburg-Vorpommern, alle Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Für den Fall eines ASP-Nachweises beim Wildschwein im Land sei ausreichend Elektrozaunmaterial eingelagert. Die Landesforstanstalt stehe für die Errichtung einer entsprechenden Zaunanlage bereit. Wie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (https://www.stmuv.bayern.de/themen/tiergesundheit_tierschutz/tiergesundheit/krankheiten/asp/index.htm) informiert, ist die ASP eine virale Infektionskrankheit, die ausschließlich Schweine betrifft. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt, aber auch indirekt über kontaminierte Gegenstände.
Mecklenburg-Vorpommern hat bereits Erfahrung mit der ASP-Bekämpfung. Nach dem Fund infizierter Wildschweine im Herbst 2021 im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurden großflächige Sperrbereiche eingerichtet und die Jagd intensiviert. Die letzten Beschränkungen wurden erst nach zwei Jahren aufgehoben. Im Juni 2024 gab es einen ASP-Ausbruch in einem Betrieb in Friedberg (Landkreis Vorpommern-Greifswald), bei dem rund 3.500 Schweine getötet werden mussten. Agrarheute (https://www.agrarheute.com/markt/tiere/asp-deutschland-faelle-ueberblick-572954) berichtete ausführlich über diesen Ausbruch und die damit verbundenen Konsequenzen, wie z.B. die vorübergehende Schließung von Schlachthöfen.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Viruserkrankung, die für Haus- und Wildschweine fast immer tödlich verläuft. Ein Impfstoff ist nicht verfügbar. Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) (https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/) informiert, ist die ASP für Menschen und andere Tierarten ungefährlich. Die Übertragung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung, Schuhe und Futter erfolgen.