19.10.2024
Assad und Putin stärken strategische Partnerschaft im Kreml

Assad lobt „vertrauensvolle“ Beziehungen mit Russland

Am Mittwochabend fand ein bedeutendes Treffen im Kreml statt, als der syrische Präsident Baschar al-Assad russischen Präsidenten Wladimir Putin traf. Dies war nicht das erste Mal, dass Assad Putin besuchte; bereits im März 2023 hatte Assad an einem ähnlichen Treffen teilgenommen. Beide Zusammenkünfte sind durch den Jahrestag des Beginns des syrischen Aufstands 2011 geprägt, der für Assad und sein Regime eine entscheidende Herausforderung darstellt.

Assads politisches Überleben ist eng mit dem militärischen Eingreifen Russlands im syrischen Bürgerkrieg, das im Herbst 2015 begann, verbunden. Bei diesem aktuellen Treffen hob Assad hervor, dass der Besuch mit dem 80. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Syrien und Russland zusammenfiel. Putin gratulierte Assad in einem Glückwunschtelegramm und sprach von „bedeutenden Erfolgen im Kampf gegen die Kräfte des internationalen Terrorismus“ auf syrischem Boden. Assad, der von Beginn des Bürgerkriegs an alle Gegner seines Regimes als „Terroristen“ bezeichnet hat, betonte die Bedeutung der vertrauensvollen Beziehungen zwischen beiden Ländern.

In seiner Rede betonte Assad das „vertrauensvolle Niveau“ der syrisch-russischen Beziehungen, das trotz „sehr schwieriger Prüfungen“ in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen ist. Er erklärte, dass das Treffen im Kreml eine Gelegenheit biete, um die globalen Ereignisse sowie die Entwicklungen in der eurasischen Region zu erörtern. Putin äußerte den Wunsch, die aktuelle Lage im Nahen Osten zu besprechen, wo es eine „Tendenz zur Verschärfung“ gibt, die auch Syrien direkt betrifft.

Die Ergebnisse des Treffens sind bislang nicht bekannt. Putins Sprecher, Dmitrij Peskow, äußerte sich zurückhaltend zu den Berichten über ein mögliches Treffen zwischen Assad und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, das unter Putins Vermittlung stattfinden könnte. Es wird spekuliert, dass die beiden Staatsoberhäupter seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs vor mehr als 13 Jahren nicht mehr persönlich miteinander gesprochen haben.

Assad hat sich in den letzten Jahren durch die Unterstützung Russlands und Irans, das auch die militante Gruppe Hizbullah in Libanon bewaffnet, an der Macht gehalten. Seine Regierung hat sich stabilisiert, auch wenn nach wie vor innersyrische Gegner sowie die Türkei Gebiete im Norden Syriens kontrollieren. Jüngst haben acht EU-Staaten die bisherige Strategie gegenüber Syrien, die darauf abzielte, Assad zu isolieren und für seine Kriegsverbrechen zur Verantwortung zu ziehen, als gescheitert erklärt. Diese Staaten forderten einen „substanziellen Dialog“ mit Damaskus, um die Rückkehr von Flüchtlingen zu ermöglichen.

Die Geheimhaltung um Assads Besuch im Kreml, der nicht offiziell angekündigt wurde, ist bemerkenswert. In der Vergangenheit wurden ähnliche Besuche mit Sicherheitsgründen gerechtfertigt. Der Kreml gab erst am darauffolgenden Morgen bekannt, dass das Treffen stattgefunden hatte.

Die geopolitischen Implikationen dieser Beziehungen sind erheblich. Russland hat sich als entscheidender Akteur im Nahen Osten etabliert, was sowohl die regionale Stabilität als auch die internationalen Beziehungen beeinflusst. Die militärische und diplomatische Unterstützung Russlands hat Assad nicht nur geholfen, an der Macht zu bleiben, sondern auch seine Position auf der internationalen Bühne zu festigen.

Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Schritte aus den Gesprächen im Kreml resultieren werden. Die Komplexität der Situation in Syrien, die anhaltenden Spannungen in der Region und die Rolle externer Akteure werden die zukünftige Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Während der syrische Bürgerkrieg weiterhin die geopolitische Landschaft prägt, könnte die Beziehung zwischen Syrien und Russland entscheidend für die Stabilität des Landes und der gesamten Region sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die syrisch-russischen Beziehungen auf einem stabilen Fundament stehen, das durch Vertrauen und militärische Unterstützung geprägt ist. Die jüngsten Gespräche im Kreml könnten sowohl für die interne Stabilität Syriens als auch für die regionalen Machtverhältnisse von Bedeutung sein.

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