19.10.2024
Außenhandel im Juli 2024: Erholung der Exporte und Anstieg der Importe

Außenhandel: Mehr Exporte und Importe im Juli

Im Juli 2024 verzeichnete der deutsche Außenhandel eine positive Entwicklung, nachdem die Exporte in den Vormonaten rückläufig waren. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Exporte auf einen kalender- und saisonbereinigten Wert von 130 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zum Juni 2024 entspricht. Diese Erholung kommt nach zwei Monaten, in denen die Exporte gesunken waren. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres sanken die Exporte jedoch um 1,2 Prozent.

Die Importe nach Deutschland stiegen im Juli 2024 sogar noch stärker, mit einem Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der Wert der Importe betrug 113,2 Milliarden Euro, was bedeutet, dass die Importe weiterhin unter dem Wert der Exporte lagen. Dies führte zu einem Außenhandelsüberschuss von 16,8 Milliarden Euro, was einen Rückgang im Vergleich zu 20,4 Milliarden Euro im Juni 2024 darstellt. Dies ist der niedrigste Überschuss seit Mai 2023.

Entwicklung der Exporte und Importe

Die deutschen Exporte in die Volksrepublik China erlitten einen signifikanten Rückgang. Im Juli wurden Waren im Wert von 7,3 Milliarden Euro exportiert, was einem kalender- und saisonbereinigten Rückgang von 8,0 Prozent entspricht. Im Gegensatz dazu stiegen die Importe aus China auf 13,6 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 6,6 Prozent entspricht. Dies zeigt einen deutlichen Anstieg der Importnachfrage aus China, während die Exporte in dieses Land zurückgingen.

Auch die Exporte in die Vereinigten Staaten, den größten Abnehmer deutscher Waren, gingen zurück. Der Warenwert sank um 1,7 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Innerhalb der Europäischen Union hingegen stiegen die deutschen Exporte um 3,3 Prozent auf 72,1 Milliarden Euro. Dies deutet darauf hin, dass die EU weiterhin ein wichtiger Markt für deutsche Unternehmen bleibt.

Außenhandel mit EU-Staaten

Die Exporte in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union betrugen im Juli 2024 insgesamt 72,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Exporte in die EU um 3,3 Prozent, während die Importe aus diesen Staaten um 5,3 Prozent auf 59,3 Milliarden Euro zunahmen. Innerhalb der Eurozone wurden Waren im Wert von 50,4 Milliarden Euro exportiert, was einem Anstieg von 4,0 Prozent entspricht. Die Importe aus der Eurozone stiegen um 8,3 Prozent auf 40,2 Milliarden Euro.

Die Exporte in die EU-Staaten, die nicht zur Eurozone gehören, betrugen 21,7 Milliarden Euro und stiegen um 1,9 Prozent, während die Importe aus diesen Staaten um 0,4 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro sanken. Diese Zahlen verdeutlichen die starke Handelsverbindung Deutschlands zu seinen europäischen Nachbarn.

Außenhandel mit Nicht-EU-Staaten

Im Juli 2024 wurden Waren im Wert von 57,9 Milliarden Euro in die Staaten außerhalb der EU exportiert, was einem leichten Rückgang von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht. Die Importe aus diesen Drittstaaten stiegen jedoch um 5,6 Prozent auf 53,9 Milliarden Euro. Dies zeigt, dass Deutschland weiterhin stark von Importen aus Nicht-EU-Staaten abhängig ist.

Die meisten Exporte gingen im Juli 2024 in die Vereinigten Staaten, gefolgt von China und dem Vereinigten Königreich. Während die Exporte in die USA um 1,7 Prozent sanken, erlitten die Exporte nach China einen Rückgang von 8,0 Prozent. Die Exporte in das Vereinigte Königreich sanken um 2,7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro.

Auf der Importseite kamen die meisten Waren im Juli 2024 aus der Volksrepublik China, mit einem Wert von 13,6 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 6,6 Prozent entspricht. Die Importe aus den USA stiegen um 5,3 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro, während die Importe aus dem Vereinigten Königreich um 4,5 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurückgingen.

Zusammenfassung der Außenhandelsbilanz

Die unbereinigte Außenhandelsbilanz für Juli 2024 zeigt einen Überschuss von 20,7 Milliarden Euro, was im Vergleich zu 19,0 Milliarden Euro im Juli 2023 einen Anstieg darstellt. Diese Zahlen verdeutlichen die anhaltende Stärke der deutschen Exportwirtschaft, trotz der Herausforderungen, die sich aus geopolitischen Spannungen und Veränderungen im globalen Handel ergeben.

Insgesamt zeigt der Außenhandel im Juli 2024 eine gemischte Entwicklung. Während die Exporte im Vergleich zum Vormonat gestiegen sind, gibt es signifikante Rückgänge in wichtigen Märkten wie China und den USA. Die Importe hingegen zeigen eine starke Zunahme, was auf eine wachsende Nachfrage nach ausländischen Waren hindeutet. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich diese Trends entwickeln und welche Auswirkungen sie auf die deutsche Wirtschaft haben werden.

Die Daten und Analysen stammen aus Berichten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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