20.10.2024
Autokrise in Baden-Württemberg: Neue Bewegung trifft auf Vertrauensverlust

Die Automobilindustrie in Baden-Württemberg: Steigende Unzufriedenheit und neue politische Bewegungen

Die Automobilindustrie, einst ein Garant für Wohlstand und sichere Arbeitsplätze, durchläuft derzeit eine tiefgreifende Krise, die auch am Autoland Baden-Württemberg nicht spurlos vorübergeht. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, macht sich in den Betrieben der Branche eine wachsende Unzufriedenheit breit, die insbesondere die Facharbeiter betrifft.

Die Gründe für die Krise sind vielfältig: Die Transformation zur Elektromobilität, Lieferengpässe bei Rohstoffen und die unsichere Weltwirtschaftslage setzen der Branche zu. Zahlreiche Unternehmen sehen sich zu drastischen Maßnahmen gezwungen. So plant der Automobilzulieferer ZF, an deutschen Standorten 14.000 Stellen abzubauen, während der Sitzhersteller Recaro bereits Insolvenz anmelden musste. Fast täglich erreichen uns Meldungen über drastische Umsatzeinbrüche bei Herstellern von Autoteilen.

Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen für die Beschäftigten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert Betriebsräte der IG Metall, die an der Basis eine wachsende Unzufriedenheit unter den Facharbeitern feststellen. Die Kritik richtet sich dabei nicht nur gegen die Arbeitgeberseite, sondern auch gegen die Politik der Ampel-Regierung. Insbesondere die Ukraine-Politik, die Migrationspolitik und die Handhabung der Energiekrise werden kritisch gesehen.

In diesem Klima des Wandels und der Verunsicherung gewinnt eine neue politische Bewegung an Bedeutung: das BSW. Die Gründung des BSW muss vor allem die etablierten Parteien wie die SPD und die CDU in Baden-Württemberg beunruhigen, so die Einschätzung der FAZ. Das BSW versteht sich als Sprachrohr derjenigen, die sich von der aktuellen Politik im Stich gelassen fühlen. Insbesondere bei den Facharbeitern, die traditionell einen großen Teil der Wählerschaft von SPD und CDU ausmachen, findet das BSW Gehör.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der Automobilindustrie und die politische Landschaft in Baden-Württemberg weiterentwickeln werden. Fest steht jedoch, dass die etablierten Parteien sich den Sorgen und Nöten der Bürgerinnen und Bürger annehmen müssen, um nicht weiter an Zustimmung zu verlieren.

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