Die Elektrifizierung der Bahnstrecken am Untermain nimmt weiter Fahrt auf. Der Freistaat Bayern investiert massiv in den Ausbau und die Modernisierung des Schienennetzes in der Region. Ziel ist es, den Dieselbetrieb bis 2040 vollständig einzustellen und ein attraktiveres und umweltfreundlicheres Bahnangebot zu schaffen. Wie das Bayerische Verkehrsministerium mitteilte, wurde der Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke zwischen Aschaffenburg und Miltenberg beauftragt. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) betonte die Bedeutung des Projekts für die Region: "Wir wollen einen Halbstundentakt einführen, Direktverbindungen in das Rhein-Main-Gebiet anbieten und den Dieselbetrieb beenden." (Quelle: dpa, wie von der ZEIT ONLINE am 7. November 2024 übernommen).
Für die Strecke Aschaffenburg-Miltenberg sind Investitionen von knapp 18 Millionen Euro vorgesehen. Die Inbetriebnahme der elektrifizierten Strecke ist für 2034 geplant. Neben der Elektrifizierung soll die Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h angehoben und die Bahnsteige verlängert werden. Diese Maßnahmen sollen den Komfort und die Attraktivität des Bahnverkehrs deutlich steigern.
Das Projekt ist Teil der Bayerischen Elektromobilitätsstrategie Schiene (BESS) und des Programms MACH2, das den Ausbau zweigleisiger Strecken und die Errichtung von Begegnungsbahnhöfen im bayerischen Schienennetz vorsieht. Derzeit wird noch etwa die Hälfte der Linien im bayerischen Schienenpersonennahverkehr mit Diesel betrieben. Die Elektrifizierung der Strecke Aschaffenburg-Miltenberg ist ein wichtiger Schritt, um dieses Verhältnis zu Gunsten des elektrischen Betriebs zu verschieben.
Bereits im Mai 2023 hatte Verkehrsminister Bernreiter die Planungen für die Elektrifizierung der Maintalbahn nach einer positiven Wirtschaftlichkeitsuntersuchung angekündigt (Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr). Die Untersuchung ergab einen Nutzen-Kosten-Faktor von 1,2, was die Wirtschaftlichkeit des Projekts deutlich unterstreicht. Neben der Elektrifizierung sind auch eine Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit auf bis zu 160 km/h, ein zweigleisiger Ausbau zwischen Obernburg-Elsenfeld und Erlenbach sowie die Anpassung der Bahnsteige geplant.
Die Elektrifizierung der Maintalbahn ermöglicht künftig Direktverbindungen von Miltenberg über Aschaffenburg bis nach Frankfurt am Main, wodurch der bisher notwendige Umstieg in Aschaffenburg entfällt. Auch auf den Strecken von Miltenberg in Richtung Seckach und Lauda soll der Betrieb perspektivisch auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt werden, beispielsweise durch den Einsatz von Akku-Zügen, die im elektrifizierten Bahnhof Miltenberg aufgeladen werden könnten.
Der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn streben für die Finanzierung der Ausbaumaßnahmen eine Bundesförderung an. Eine erste Projektanmeldung für eine Förderung aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) wurde bereits vorgenommen.
Auch der Ausbau der eingleisigen Bahnstrecke Obernburg-Elsenfeld – Glanzstoffwerke wird vom Freistaat Bayern vorfinanziert, wie der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Stock mitteilte (Quelle: Primavera24). Die Elektrifizierung der Strecke Aschaffenburg – Miltenberg schreitet ebenfalls voran. Laut Stock könnte die Planungsvereinbarung voraussichtlich im 3. Quartal 2024 abgeschlossen sein.
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