Die Zukunft des Ankerzentrums in Bamberg ist weiterhin ungewiss. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Bayern, berichtet, sieht die bayerische Staatsregierung keine Möglichkeit, die Einrichtung wie ursprünglich geplant Ende 2025 zu schließen. Als Begründung führt das Innenministerium an, dass für die Erstaufnahme von Geflüchteten in Oberfranken keine alternative Immobilie zur Verfügung stehe, die der Bund kostenlos bereitstellen könne.
Die Stadt Bamberg und der Freistaat Bayern befinden sich weiterhin im Austausch, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Wie Radio Bamberg berichtet, betont Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), dass der Dialog mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) konstruktiv verlaufe. Am 29. Januar soll sich der Stadtrat mit dem Thema befassen. Starke strebt dabei einen Beschluss an, der die Grundlage für weitere Verhandlungen mit dem Freistaat bildet. Parallel dazu arbeitet die Stadt an einem Konzept für eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten.
Wie inFranken.de berichtet, hatte Innenminister Herrmann die von der Stadt Bamberg vorgeschlagenen Container-Standorte als unzureichend zurückgewiesen und die Pläne der Stadt als „Sammelsurium von Freiflächen“ bezeichnet. Er argumentiert, dass die Aufgabe eines kostenfrei zur Verfügung gestellten Objekts und die damit verbundenen Kosten für eine Ersatzbeschaffung nicht vertretbar seien. Zudem sieht er die Stadt in der Pflicht, ein schlüssiges Konzept für die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten vorzulegen, inklusive der Kosten für Beschulung, Betreuung und zusätzliches Personal.
Die Stadt Bamberg wirft der Staatsregierung, wie ebenfalls von inFranken.de berichtet, „Wortbruch“ vor und fühlt sich von der Entscheidung des Innenministers überrumpelt. Man habe sich auf die Schließung der Einrichtung zum vereinbarten Zeitpunkt verlassen. Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg kritisiert laut inFranken.de die Situation im Ankerzentrum als „inhuman“ und fordert eine dezentrale Unterbringung. Auch die SPD-Stadtratsfraktion prüft rechtliche Schritte gegen den Freistaat.
Wie Mainwelle berichtet, sieht Herrmann die Verantwortung für die Flüchtlingsunterbringung auf allen Ebenen, von Bund und Land bis hin zu den Kommunen. Er betont die Notwendigkeit konstruktiver Gespräche und vermeidet gegenseitige Schuldzuweisungen. Er sei weiterhin zu Gesprächen mit der Stadt Bamberg bereit.
Die Zukunft des Ankerzentrums Bamberg bleibt somit vorerst ungeklärt. Die Verhandlungen zwischen Stadt und Freistaat werden im Februar fortgesetzt, wobei auch die Ergebnisse der kommenden Bundestagswahl und die Entwicklungspläne der benachbarten Bundespolizei berücksichtigt werden sollen, so Bamberg-meine-stadt.de.
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