October 6, 2024
Ein Berliner Lokführer kämpft gegen den Personalmangel im Rhein-Main-Gebiet

Christian Linow: Ein Berliner S-Bahnfahrer im Rhein-Main-Gebiet

Es gibt viele Gründe, warum jemand gerne Lokführer sein möchte. Der Kundenkontakt gehört für viele vielleicht nicht dazu, doch für Christian Linow, einen 43-jährigen Wahlberliner, ist genau das die Motivation. Seit Juni fährt er S-Bahnen durch das Rhein-Main-Gebiet, nachdem er sich im Frühjahr auf eine konzerninterne Anfrage gemeldet hatte, ob er für fünf Monate in Frankfurt aushelfen wolle. Wie die F.A.Z. berichtet, ist Linow eigentlich S-Bahn-Fahrer in Berlin.

Linows ungewöhnliche Berufsentscheidung ist symptomatisch für ein größeres Problem: den Personalmangel bei der Deutschen Bahn. Dieser Personalmangel macht sich auch im Rhein-Main-Gebiet bemerkbar, wo es immer wieder zu Zugausfällen und Verspätungen kommt. Die Situation ist so prekär, dass die Bahn sogar dazu übergegangen ist, Mitarbeiter aus anderen Regionen abzuwerben, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Die Gründe für den Personalmangel sind vielfältig. Zum einen kämpft die Bahn, wie viele andere Unternehmen auch, mit den Folgen des demografischen Wandels. Es gibt immer weniger junge Menschen, die bereit sind, den Beruf des Lokführers zu erlernen. Zum anderen hat die Bahn in der Vergangenheit Stellen abgebaut und Gehälter gekürzt, was die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber nicht gerade gesteigert hat.

Die Folgen des Personalmangels bekommen die Fahrgäste im Rhein-Main-Gebiet deutlich zu spüren. Verspätungen und Zugausfälle sind an der Tagesordnung. Besonders ärgerlich ist es für Pendler, die auf die Bahn angewiesen sind, um zur Arbeit zu gelangen. Doch auch Touristen und Geschäftsreisende müssen immer häufiger mit Unannehmlichkeiten rechnen.

Die Deutsche Bahn ist sich des Problems bewusst und versucht gegenzusteuern. So wurden die Gehälter für Lokführer erhöht und neue Ausbildungsplätze geschaffen. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Personalmangel in den Griff zu bekommen, bleibt abzuwarten. Bis dahin müssen sich die Fahrgäste im Rhein-Main-Gebiet wohl oder übel auf weitere Verspätungen und Zugausfälle einstellen.

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