Das Landgericht Frankfurt hat einen Vater wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der Mann hatte sein vier Monate altes Baby im Januar 2020 so heftig geschüttelt, dass es an den Folgen des Schütteltraumas verstarb. Der Vorsitzende Richter bezeichnete das Urteil laut der Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/09/baby-stirbt-an-schuetteltrauma-bewaehrungsstrafe-fuer-vater) als mild, da der Vater durch den Verlust seines Kindes bereits eine „lebenslange Strafe außerhalb des Strafrechts“ erhalte. Der 52-jährige Tunesier habe sein Kind geliebt und eine Gefängnisstrafe wäre keine härtere Bestrafung.
Wie mehrere Medien (u.a. dpa, stern.de, allgemeine-zeitung.de) berichten, war der Vater zum Tatzeitpunkt übernächtigt und mit der Situation überfordert. Das Baby wachte in der Nacht auf und der Vater schüttelte es so heftig, dass es das Bewusstsein verlor und drei Tage später im Krankenhaus starb. Die Rechtsmedizin diagnostizierte ein massives Schleudertrauma.
Die Staatsanwaltschaft hatte, wie unter anderem die Frankfurter Rundschau (https://www.fr.de/hessen/baby-stirbt-an-schuetteltrauma-bewaehrung-fuer-vater-gefordert-zr-93432922.html) berichtet, eine Bewährungsstrafe gefordert. Der Verteidiger plädierte hingegen auf Freispruch und argumentierte, seinem Mandanten seien die fatalen Konsequenzen seines Handelns nicht bewusst gewesen.
Ein Schütteltrauma ist eine schwere Verletzung, die bei Säuglingen und Kleinkindern durch heftiges Schütteln hervorgerufen wird. Die unkontrollierten Kopfbewegungen können schwere Hirnschäden, bleibende Behinderungen und den Tod zur Folge haben.
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