19.10.2024
Biden verabschiedet sich: Ein emotionaler Abschied und der Blick in die Zukunft der Demokraten

Parteitag der Demokraten: Biden gibt den guten Verlierer

Der Parteitag der US-Demokraten in Chicago hat in den letzten Tagen für viel Aufsehen gesorgt. Der scheidende Präsident Joe Biden trat vor die Delegierten und gab eine emotionale Rede, die sowohl seine Errungenschaften als auch seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf thematisierte. Biden, der im Juli seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit aufgegeben hatte, wurde von seiner Familie begleitet und erhielt tosenden Applaus von den Anwesenden.

Emotionale Abschiedsrede

Bei seinem Auftritt war Biden sichtlich bewegt. Die Worte seiner Tochter Ashley, die ihn als „besten Freund“ bezeichnete, rührten ihn zu Tränen. „Die Familie ist der Anfang, die Mitte und das Ende“, sagte Biden und betonte die Bedeutung seiner Familie in seinem Leben. Seine Frau Jill Biden machte ihm ebenfalls eine öffentliche Liebeserklärung und sprach über die tiefen Gefühle, die sie füreinander hegen, selbst nach fast 50 Jahren Ehe.

Unterstützung für Kamala Harris

Ein zentraler Punkt der Rede war die Unterstützung für Kamala Harris, die nun als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ins Rennen geht. Biden hob hervor, dass die Wahl von Harris eine seiner besten Entscheidungen gewesen sei. „Seid ihr bereit, Kamala Harris und Tim Walz zu wählen?“, rief er in die Menge. Die Delegierten reagierten mit Jubel und Zustimmung.

Der Blick zurück

Biden nutzte die Gelegenheit, um auf die Erfolge seiner Amtszeit hinzuweisen. Er sprach über Fortschritte in der Wirtschaft, den Umgang mit der Pandemie und die Stärkung der NATO. „Die besten Tage liegen nicht hinter uns, sondern vor uns“, erklärte er und forderte die Demokraten auf, für die Freiheit und die Demokratie zu kämpfen.

Hillary Clintons Beitrag

Hillary Clinton, die ebenfalls auf dem Parteitag sprach, betonte die historische Bedeutung von Harris' Nominierung als erste weibliche Präsidentschaftskandidatin einer großen Partei in den USA. Clinton verglich die aktuelle Situation mit ihrer eigenen Kandidatur im Jahr 2016 und sprach von der Notwendigkeit, die „gläserne Decke“ zu durchbrechen.

Proteste während des Parteitags

Der Parteitag war jedoch nicht ohne Kontroversen. Rund um die Veranstaltung kam es zu großen pro-palästinensischen Demonstrationen, die sich gegen die US-Unterstützung für Israel richteten. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot im Einsatz, um die Sicherheit zu gewährleisten. Trotz der Spannungen blieb die Atmosphäre im Inneren des Veranstaltungsortes überwiegend positiv und unterstützend für die Demokraten.

Bidens Vermächtnis

Joe Biden verabschiedete sich von seiner Partei mit einem Gefühl der Erfüllung, aber auch mit einem Anflug von Bitterkeit über die Umstände, die zu seinem Rückzug führten. Er äußerte den Wunsch, dass die Demokraten die Wahlen im November gewinnen, um die Errungenschaften seiner Amtszeit zu sichern. „Gewinnt!“, war seine klare Botschaft an die Delegierten.

Fazit

Der Parteitag der Demokraten in Chicago war ein emotionales Ereignis, das sowohl den Abschied von Joe Biden als auch den Aufbruch für Kamala Harris symbolisierte. Die Delegierten zeigten sich vereint in ihrer Unterstützung für die neue Kandidatin und erkannten gleichzeitig die Verdienste Bidens an. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Demokraten die Wahlen im November gewinnen können und ob Harris die Partei erfolgreich in die Zukunft führen wird.

Quellen: dpa, FAZ, Tagesschau, Spiegel, Süddeutsche Zeitung

Weitere
Artikel