Die Blauzungenkrankheit, eine virusbedingte Tierseuche, breitet sich in Deutschland weiter aus und hat nun auch Brandenburg erreicht. Wie das Verbraucherschutzministerium in Potsdam mitteilte, wurden landesweit bereits 94 Fälle registriert, davon 73 bei Rindern und 21 bei Schafen. «Die Blauzungenkrankheit breitet sich von Westen in Richtung Osten weiter aus und hat alle Bundesländer erreicht», erklärte ein Ministeriumssprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Ein deutlicher Anstieg der Fälle ist bereits jetzt zu verzeichnen, auch in Brandenburg.» (Quelle: Zeit Online, 6. Oktober 2024)
Daten des Friedrich-Loeffler-Instituts zeigen, dass die Krankheit in fast allen Landkreisen Brandenburgs aufgetreten ist, mit Ausnahme von Uckermark und Märkisch-Oderland. Die Fallzahlen sind jedoch noch deutlich niedriger als in westlichen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen. Vor kurzem wurde auch in Berlin der erste Fall von Blauzungenkrankheit bei einem kleinen Bestand von Schafen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf bestätigt.
Das Virus, das für den Menschen ungefährlich ist, wird durch bestimmte Mückenarten übertragen und hat sich seit September 2023 von den Niederlanden aus in Deutschland verbreitet. Die Blauzungenkrankheit befällt vor allem Rinder und Schafe, kann aber auch Ziegen, Alpakas und verschiedene Zootiere infizieren. Laut der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (Stiko Vet) verursacht die Krankheit erhebliches Tierleid und große wirtschaftliche Schäden.
Um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, empfiehlt das Brandenburger Verbraucherschutzministerium die Impfung von Tieren. Tierhalter können bei der freiwilligen Impfung einen Zuschuss von der Tierseuchenkasse für den Impfstoff und die Durchführung der Impfung erhalten. Voraussetzung dafür ist die Eintragung der geimpften Tiere in die HIT-Datenbank, die vollständige Entrichtung der Beiträge zur Tierseuchenkasse und ein vollständig ausgefüllter Beihilfeantrag.
Für Menschen besteht keine Gefahr durch den Verzehr von Fleisch, Milch und Milchprodukten von infizierten Rindern, Schafen und Ziegen, wie Experten betonen.