19.10.2024
Blutspende in MV: Herausforderungen bei der Gewinnung junger Spender
Gesundheit: Blut-Spendedienst in MV sorgt sich um Spender-Nachwuchs

Gesundheit: Blut-Spendedienst in MV sorgt sich um Spender-Nachwuchs

In Mecklenburg-Vorpommern steht der DRK-Blutspendedienst vor einer wachsenden Herausforderung: die Gewinnung und Bindung junger Blutspender. Angesichts eines demografischen Wandels und rückläufiger Spendenzahlen wird die Notwendigkeit, neue Spender zu gewinnen, immer dringlicher. Regionalleiter Nico Feldmann äußert sich besorgt über die hohe Abbrecherquote unter den jungen Spendern. Trotz gezielter Werbemaßnahmen, die sich an Berufsschulen und über Social-Media-Kanäle richten, gelingt es nur selten, diese Altersgruppe langfristig für die Blutspende zu gewinnen.

Ursachen für den Rückgang der Spenden

Die aktuelle Situation ist nicht nur ein Problem in Mecklenburg-Vorpommern, sondern zeigt bundesweit ähnliche Trends. Während erfahrene Blutspender, häufig über 60 Jahre alt, regelmäßig zur Spende kommen, fehlen die jüngeren Generationen. Diese Altersgruppe ist oft weniger bereit, sich langfristig zu engagieren. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von Zeitmangel über fehlendes Bewusstsein für die Bedeutung der Blutspende bis hin zu einer allgemeinen Skepsis gegenüber medizinischen Eingriffen.

Demografischer Wandel und seine Auswirkungen

Das Durchschnittsalter der Blutspender in Mecklenburg-Vorpommern liegt derzeit bei 49 Jahren. Mit dem Wegfall der aktiven Babyboomer-Generation wird es zunehmend schwieriger, den Bedarf an Blutspenden zu decken. Statistiken zeigen, dass landesweit etwa 25.000 aktive Spender registriert sind, während täglich 200 bis 300 Spenden erforderlich sind, um den Bedarf der Kliniken zu decken. Um diese Versorgung sicherzustellen, organisiert der DRK-Blutspendedienst jährlich rund 1.300 Blutspendetermine.

Die Rolle der Gesundheitsministerin

Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat die Bedeutung der Blutspende in ihrer Rede hervorgehoben. Sie betont, dass jede Spende einen wertvollen Beitrag zum Gesundheitswesen leistet. Ihre Appelle richten sich auch an die Bevölkerung, insbesondere in den Sommermonaten, wenn erfahrungsgemäß Engpässe auftreten können. In diesem Kontext wird die Rolle der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die die Blutspende-Events unterstützen, ebenfalls gewürdigt.

Der Blutspendeprozess: Ein Einblick

Für viele Menschen, die zum ersten Mal Blut spenden, können Fragen und Unsicherheiten bestehen. Der Prozess beginnt mit der Anmeldung, gefolgt von einer Gesundheitsüberprüfung, um sicherzustellen, dass der Spender für die Blutspende geeignet ist. Dies beinhaltet die Messung von Körpertemperatur, Hämoglobinwert, Blutdruck und Puls sowie das Ausfüllen eines Anamnese-Fragebogens. Nach der medizinischen Freigabe erfolgt die Blutentnahme, die in der Regel etwa zehn Minuten dauert. Nach der Spende sollten die Spender eine kurze Ruhezeit einlegen und sich mit Snacks stärken, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Die Notwendigkeit von Blutspenden

Blut kann nicht künstlich hergestellt werden, daher ist die Spende von Menschenleben entscheidend. Täglich werden in Deutschland etwa 15.000 Blutspenden benötigt, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Ohne die Unterstützung der Bevölkerung könnte die Bereitstellung lebenswichtiger Blutprodukte nicht gewährleistet werden. Jede Spende hat das Potenzial, Leben zu retten und ist ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems.

Ausblick und zukünftige Maßnahmen

Um die Situation zu verbessern, plant der DRK-Blutspendedienst, verstärkt auf innovative Ansätze zu setzen. Dazu gehört die intensivere Ansprache junger Menschen über digitale Plattformen, die Entwicklung von Anreizen zur Förderung der Spendenbereitschaft sowie die verstärkte Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten. Es ist von entscheidender Bedeutung, das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Blutspende zu schärfen und eine Kultur des Gebens zu fördern, insbesondere unter jüngeren Generationen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Bemühungen zur Rekrutierung junger Blutspender entwickeln. Der DRK-Blutspendedienst ist sich der Dringlichkeit bewusst und arbeitet kontinuierlich daran, die Herausforderungen zu meistern, um auch in Zukunft eine zuverlässige Blutversorgung in Mecklenburg-Vorpommern sicherzustellen.

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