Am Sonntag, den 29. September, wird es wieder laut in der Feldsteinscheune Bollewick bei Röbel/Müritz. Sieben Männer und eine Frau, alle passionierte Jäger, treten bei den „Norddeutschen Hirschrufmeisterschaften“ gegeneinander an, um den Titel des besten Hirschrufers des Nordens zu erringen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ist es das erste Mal in der 16-jährigen Geschichte des Wettbewerbs, dass eine Frau teilnimmt.

Die Teilnehmer, die aus fünf verschiedenen Bundesländern – Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg – anreisen, müssen drei spezifische Hirschlaute möglichst originalgetreu imitieren: Brunftschreie, die Rufe von Hirschen im Duell und die leiseren Rufe älterer Hirsche. Diese Kunst des Hirschrufens dient nicht nur der Unterhaltung, sondern ist ein wichtiger Bestandteil der sogenannten Lockjagd, wie Roland Auzinger, Vorsitzender des Jagdverbandes Müritz und Organisator der Veranstaltung, erklärt. „Jäger möchten sehen, wie ein Hirsch aus der Deckung kommt“, so Auzinger gegenüber der dpa. Primär gehe es dabei um die Zählung der Tiere, ältere Hirsche würden aber auch geschossen.

Der Wettbewerb, der um 15:00 Uhr beginnt, ist Teil der Messe „Natur, Wild, Fisch“, die traditionell viele Besucher anzieht. Auzinger rechnet mit rund 5000 Gästen. Neben dem Hirschrufer-Wettstreit bietet die Messe ein abwechslungsreiches Programm für Fachbesucher und Familien, darunter Vorführungen von Jagdhornbläsern und Jagdhunden, Präsentationen von Falknern und Tierpräparatoren sowie Infostände regionaler Anbieter.

Für die Teilnehmer des Hirschrufer-Wettbewerbs geht es nicht nur um den Titel des besten Hirschrufers Norddeutschlands. Der Gewinner qualifiziert sich automatisch für die Deutsche Meisterschaft in Dortmund. Wer dort siegt, darf an der Hirschrufer-Europameisterschaft teilnehmen, die jährlich in einem anderen Land ausgetragen wird.

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