September 29, 2024
Mojib Latif: Klimaschutz und Engagement bis ins hohe Alter

Mojib Latif: Ein Leben für den Klimaschutz - auch mit 70

Er ist eine der prägnantesten Stimmen in der deutschen Klimaforschung: Mojib Latif. Der Professor, der am 29. September seinen 70. Geburtstag feierte, hat sich der Aufgabe verschwidmet, die komplexen Zusammenhänge des Klimawandels verständlich zu machen. Wie die Zeit berichtet, lässt der Wissenschaftler auch mit 70 Jahren nicht locker und setzt sich weiterhin unermüdlich für den Klimaschutz ein.

Geboren wurde Latif als Sohn pakistanischer Eltern in Hamburg. Dass er einmal zu einem der bekanntesten Klimaforscher Deutschlands avancieren würde, war zunächst nicht abzusehen. Nach seinem Abitur studierte er zunächst Betriebswirtschaft. Schnell merkte er jedoch, „dass BWL nicht sein Ding“ sei, wie er im Gespräch mit der dpa erzählt. Der Wechsel zu einem naturwissenschaftlichen Studium folgte. Schließlich fand er über Umwege zum Thema Klimawandel. „Eines Tages hat mir der Direktor und spätere Nobelpreisträger Klaus Hasselmann eine Doktorarbeit in seinem Institut angeboten. Und so bin ich in die Klimaforschung gekommen“, so Latif gegenüber der dpa.

Latif erkannte früh die Bedeutung der Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse an die Öffentlichkeit. In einer Zeit, in der der menschengemachte Klimawandel noch von vielen angezweifelt wurde, entwickelte er ein Talent dafür, komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären. „Ich dachte immer, und das war ein großer Irrtum, das Wissen zum Handeln führt“, reflektiert er im dpa-Interview. Entmutigen ließ er sich davon jedoch nicht.

Auch heute noch, Jahrzehnte später, erklärt er geduldig die Unterschiede zwischen Wetter und Klima und welche Auswirkungen der Klimawandel auf Wetterereignisse hat. Ob im Interview mit Radiosendern oder in seinen zahlreichen Büchern – Latif findet immer wieder neue Wege, die Dringlichkeit des Themas zu verdeutlichen.

Dabei scheut er sich auch nicht, Kritik an Politik und Wirtschaft zu üben. „Klimawissenschaft hat es schwierig durchzudringen, weil es immer den Konflikt gibt zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, analysiert er im Gespräch mit der dpa. Zu oft, so Latif, würden wirtschaftliche Interessen über den Schutz der Umwelt gestellt.

Doch Latif ist kein Pessimist. Er setzt große Hoffnung in den technologischen Fortschritt, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien. „Der Gamechanger ist die technologische Entwicklung“, ist er überzeugt. Technologien zur Abscheidung und Speicherung von CO2 sieht er hingegen kritisch. Diese würden seiner Meinung nach „künstlich das Falsche verlängern“.

Seinen 70. Geburtstag wollte Latif im Kreise seiner Familie verbringen. Doch zur Ruhe setzen will er sich noch lange nicht. Zu wichtig ist ihm seine Arbeit, zu groß sein Engagement für den Klimaschutz.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-09/29/forscher-latif-setzt-sich-auch-mit-70-fuer-klimaschutz-ein - dpa
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