September 28, 2024
Studierendenwohnheime in Mecklenburg-Vorpommern: Hohe Nachfrage trifft auf begrenztes Angebot

Der Andrang auf Studentenwohnheime in Mecklenburg-Vorpommern ist groß, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. In Rostock beispielsweise gingen zum bevorstehenden Wintersemester über 820 Bewerbungen für lediglich 276 freie Zimmer ein. Ähnliche Engpässe zeigen sich in Wismar und Greifswald. Diese Zahlen verdeutlichen die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum für Studierende.

Das Studierendenwerk Rostock-Wismar hat in den letzten drei Jahren zwar rund 60 neue Wohnheimplätze geschaffen, und weitere 278 Plätze in Rostock sind in Planung. Doch diese Bemühungen reichen bei Weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Laut dem Studierendenwerk Rostock leben aktuell etwa 12 Prozent der Studierenden in Wohnheimen, während der Bedarf bei geschätzten 15 Prozent liegt.

Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Mietpreise für Wohnungen und WG-Zimmer steigen. Laut einer Studie des Finanzdienstleisters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erhöhten sich die Angebotsmieten im vergangenen Jahr in Rostock um 2,1 Prozent und in Greifswald sogar um 8,1 Prozent. Diese Entwicklung belastet das Budget der Studierenden zusätzlich.

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Greifswald kritisiert die Situation und weist darauf hin, dass Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu anderen ostdeutschen Bundesländern bei der Unterbringung von Studierenden in Wohnheimen hinterherhinkt. Die Hansestadt Greifswald bildet mit einer Quote von 9 Prozent das Schlusslicht im Bundesland. Der AStA fordert daher mehr Investitionen des Landes in den Bau von Studentenwohnheimen.

Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt, gepaart mit steigenden Lebenshaltungskosten aufgrund von Energiekrise und Inflation, setzt viele Studierende zusätzlich unter Druck. Laut Studierendenwerk Rostock ist die Nachfrage nach psychologischer Beratung gestiegen. Zukunfts- und Existenzängste sowie finanzielle Sorgen gehören für immer mehr Studierende zum Alltag.

Die finanziellen Herausforderungen betreffen auch die Verpflegung. Das Studierendenwerk Rostock-Wismar musste einen Mensastandort schließen und Öffnungszeiten an anderen Standorten reduzieren. Zwar wurde die BAföG-Wohnpauschale kürzlich von 360 auf 380 Euro erhöht, doch angesichts der durchschnittlichen Mietkosten von 486 Euro in Rostock (laut einer Umfrage des Studierendenwerks Ende 2023) reicht diese Erhöhung nicht aus, um die finanzielle Belastung der Studierenden spürbar zu senken.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-09/28/nachfrage-nach-studi-wohnen-uebersteigt-angebot-um-vielfaches
  • https://www.sueddeutsche.de/bildung/wohnungssorgen-bei-studenten-nachfrage-nach-studi-wohnen-uebersteigt-angebot-um-vielfaches-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240928-930-2459890
  • https://www.ostseewelle.de/nachrichten/nachrichtentickerhsh/Sa%C5%A1a-Stani%C5%A1i%C4%87-kann-%C3%BCberall-arbeiten-am-liebsten-drau%C3%9Fen-id1190134.html
  • https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/leute--sa%C5%A1a-stani%C5%A1i%C4%87-kann-ueberall-arbeiten---am-liebsten-draussen-35102878.html
  • https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/landesforsten--130-millionen-euro-fuer-wiederaufforstung-und-waldumbau-35102864.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard
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