19.10.2024
Bodenmarkt im Wandel: Neue Maßnahmen für eine gerechtere Landwirtschaft
Landwirtschaft: Rot-grün will Bodenmarkt für Landwirte gerechter machen

Landwirtschaft: Rot-grün will Bodenmarkt für Landwirte gerechter machen

In Niedersachsen sind die Preise für landwirtschaftlich genutzte Flächen in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Die rot-grüne Landesregierung hat daher Maßnahmen angekündigt, um den Bodenmarkt gerechter zu gestalten. Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) betonte, dass ein funktionierender Bodenmarkt entscheidend für die Sicherung und Entwicklung von Familienbetrieben sowie für eine nachhaltige Bewirtschaftung ist. Die Landesregierung hat einen Gesetzesentwurf zur Verbandsbeteiligung freigegeben, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Preisentwicklung auf dem Bodenmarkt

Die Pachtpreise für Ackerland in Niedersachsen sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Im Jahr 2023 betrug die durchschnittliche Pacht für einen Hektar Ackerland 643 Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag dieser Wert bei 595 Euro und 2010 noch bei rund 350 Euro. Auch die Preise für landwirtschaftlich genutzte Flächen und Grünland haben einen signifikanten Anstieg erfahren. Diese Entwicklungen wurden vom niedersächsischen Agrarministerium unter Berufung auf das Statistische Bundesamt veröffentlicht.

Gesetzesinitiative der Landesregierung

Die Gesetzesinitiative der rot-grünen Landesregierung umfasst mehrere wesentliche Punkte. Ein zentraler Aspekt ist die Stärkung der sogenannten Preismissbrauchsregelung. Diese Regelung soll Spekulationen verhindern und dazu beitragen, Kauf- und Pachtpreise zu dämpfen. Zudem wird eine Zustimmungspflicht der Genehmigungsbehörden für Anteilskäufe an Gesellschaften mit ländlichem Grundbesitz eingeführt. Dies soll mehr Transparenz auf dem Bodenmarkt schaffen und verhindern, dass große Unternehmen landwirtschaftliche Flächen in großem Umfang aufkaufen.

Handlungsdruck und Zielsetzung

Der Handlungsdruck auf die Landesregierung ist laut Staudte enorm. Die steigenden Preise stellen eine große Herausforderung für viele Familienbetriebe dar, die oft nicht in der Lage sind, mit den Preisanstiegen Schritt zu halten. Die rot-grüne Landesregierung verfolgt das Ziel, die landwirtschaftlich genutzten Flächen überwiegend in bäuerlicher Hand zu halten. Dies soll nicht nur der wirtschaftlichen Stabilität der Betriebe dienen, sondern auch der nachhaltigen Bewirtschaftung der Böden.

Reaktionen und Ausblick

Die geplanten Maßnahmen stoßen bei den Fraktionen von SPD und Grünen auf positive Resonanz. Agrarpolitische Sprecher betonen, dass das Gesetz wirksam und gut gestaltet sein muss, um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden. Die Landesregierung ist zuversichtlich, dass die neuen Regelungen nicht gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen und dem öffentlichen Interesse, insbesondere der Ernährungssicherheit, dienen.

Fazit

Die rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen hat mit ihrer Initiative zur Reform des Bodenmarktes einen wichtigen Schritt unternommen, um die Herausforderungen der steigenden Pacht- und Kaufpreise zu adressieren. Die geplanten Regelungen könnten dazu beitragen, den Zugang zu landwirtschaftlich genutzten Flächen für Familienbetriebe zu sichern und eine nachhaltige Bewirtschaftung zu fördern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Umsetzung dieser Maßnahmen in der Praxis gestalten wird und welche Auswirkungen sie auf den Bodenmarkt und die Landwirtschaft in Niedersachsen haben werden.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sowie Veröffentlichungen des niedersächsischen Agrarministeriums.

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