Der Dramatiker und Schriftsteller Botho Strauß feiert seinen 80. Geburtstag. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 2. Dezember 2024 berichtete, gelang Strauß, der seine Karriere als Kritiker und Dramaturg an der Berliner Schaubühne begann, innerhalb weniger Jahre der Durchbruch im Theater. Seine bissigen Komödien, darunter „Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle“, die „Trilogie des Wiedersehens“ und „Kalldewey Farce“, wurden vor über vier Jahrzehnten auf zahlreichen deutschen Bühnen, vor allem in Hamburg, Stuttgart und Berlin, inszeniert und von renommierten Regisseuren in Szene gesetzt. Sie prägten das Theaterverständnis der jungen Generation ihrer Zeit maßgeblich.
Pünktlich zum 80. Geburtstag erscheint sein neuer Band mit Prosaminiaturen „Das Schattengetuschel“, wie Christian Metz in den Buchempfehlungen der FAZ schreibt. Darin findet sich die Geschichte eines Studenten, der am Bahnhof einen Eklat erwartet, nachdem er zwei seiner ahnungslosen Geliebten in denselben Zug gesetzt hat. Doch statt der ersehnten Szene entsteht ein Moment seltsam kraftloser Zurückhaltung, in dem sich alle Beteiligten, um den Eklat zu verhindern, hinter eine Fassade der Unaufrichtigkeit flüchten. Diese Episode, so die Esslinger Zeitung vom 2. Dezember 2024, verdeutlicht Strauß' Talent, die menschliche Natur und ihre oft paradoxen Verhaltensweisen zu beobachten und literarisch zu gestalten.
Lorenz Jäger, ebenfalls in den Empfehlungen der FAZ, hebt die Bedeutung des Sternzeichen-Motivs im Werk von Botho Strauß hervor. Dieses Motiv zieht sich durch sein gesamtes Schaffen und ermöglicht Einblicke in die inhaltlichen Zusammenhänge seiner Arbeiten.
Strauß' scharfer Blick für die menschliche Psyche und seine Fähigkeit, die Komik und Tragik des Alltäglichen einzufangen, machen ihn zu einem einzigartigen Autor der deutschen Literatur. Seine Werke spiegeln die Gesellschaft und ihre Verwirrungen, Missverständnisse und unausgesprochenen Wahrheiten wider.
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