22.1.2025
Brandenburg: Streit um Handyverbot an Schulen

Debatte um Handyverbot an Brandenburger Schulen

In Brandenburg wird derzeit intensiv über ein mögliches Handyverbot an Schulen diskutiert. Wie die Zeit berichtete, lehnt Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) ein umfassendes Handyverbot ab. "Das Digitale verändert das Lernen wie niemals zuvor und es gehört auch zum Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen", sagte Freiberg. Er betonte, dass es notwendig sei, junge Menschen an den Umgang mit digitalen Medien heranzuführen.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die sich für stärkere Einschränkungen aussprechen. So fordert die AfD-Landtagsfraktion laut Zeit ein umfassendes Handyverbot an Grundschulen und Kitas. Ausgenommen sein sollen nur Kinder, für die der Gebrauch aus medizinischen Gründen unerlässlich ist.

Aktuelle Regelungen und Pläne

Bisher konnten Brandenburger Schulen die Handynutzung selbst regeln. Wie der Berliner Kurier berichtete, haben SPD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in ihrem Koalitionsvertrag nun aber vereinbart, dass private digitale Endgeräte der Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts in Taschen oder Schließfächern verstaut werden müssen. Dies soll zunächst für Grundschulen gelten.

Der Landeselternrat in Brandenburg hält eine solche Regelung für sinnvoll, wie die MAZ schreibt. Denn zum Lernen gehöre heute der Zugang zum Internet, etwa um Quellen einzuschätzen. Dies könne man nicht mehr allein mit Schulbüchern leisten. Allerdings müsse dabei der Kinder- und Jugendschutz eingehalten werden.

Unterschiedliche Positionen der Parteien

In der Debatte zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Parteien. Wie die MAZ berichtet, sehen SPD, CDU und Grüne digitale Hilfsmittel im Unterricht grundsätzlich als sinnvoll an. Die AfD und das BSW sprechen sich dagegen für ein Handyverbot zumindest an Grundschulen aus.

CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann betonte laut MAZ: "Digital gestützter Unterricht bietet Chancen, aber auf die Art des Einsatzes der Medien kommt es an." Digitale Medien könnten nur ergänzend sein und müssten ins pädagogische Konzept passen.

Wissenschaftliche Perspektive

Aus wissenschaftlicher Sicht ist ein pauschales Handyverbot nicht unbedingt zielführend. Wie die MAZ berichtet, sagt Katharina Scheiter von der Universität Potsdam, dass ein generelles Verbot nicht die Lösung sei. Stattdessen müsse der richtige Umgang mit digitalen Medien erlernt werden.

Die Debatte um Handys an Schulen wird in Brandenburg sicherlich noch weiter geführt werden. Dabei gilt es, die Chancen und Risiken digitaler Medien im Unterricht sorgfältig abzuwägen und praktikable Lösungen zu finden.

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