22.1.2025
Saarland intensiviert Zusammenarbeit mit Frankreich

Saarland strebt engere Beziehungen zu Frankreich an

Das Saarland möchte seine Beziehungen zu Frankreich weiter intensivieren und ausbauen. Wie der Saarländische Rundfunk berichtet, hat der Landtag am Dienstag einstimmig einen Antrag zur Weiterentwicklung der saarländischen Frankreichstrategie beschlossen.

Die vor zehn Jahren ins Leben gerufene Frankreichstrategie soll laut dem Beschluss "weiterentwickelt und zukunftsorientiert ausgerichtet" werden. Konkret sieht der Antrag von SPD und CDU unter anderem vor, die Zahl bilingualer Kindertagesstätten zu erhöhen und den Französischunterricht in Grundschulen bereits ab der ersten Klasse anzustreben.

Wie die Süddeutsche Zeitung eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur wiedergibt, hat sich das Saarland als "Brücke zwischen Deutschland und Frankreich" und als "Modellregion für gelebte europäische Integration" etabliert. Nun sollen weitere Barrieren für Grenzgänger abgebaut werden.

Fokus auf Alltagstauglichkeit

Bei der Neuausrichtung der Frankreichstrategie soll der Fokus verstärkt auf die Alltagstauglichkeit gelegt werden. "Das soll kein Eliteprojekt sein", erklärte die Politikwissenschaftlerin Claire Demesmay im SR-Interview. Sie leitete die Expertenkommission für die Weiterentwicklung der Strategie.

Statt perfekter Zweisprachigkeit geht es nun vor allem darum, "wie der Nachbar tickt". Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) betonte, dass niemand im Saarland fehlerfrei Französisch sprechen müsse, um Frankreich und die Franzosen zu verstehen.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit im Fokus

Auch wirtschaftlich will das Saarland in Zukunft noch enger mit Frankreich und dem gesamten frankophonen Raum kooperieren. Rehlinger sieht in der Frankreichstrategie ein Alleinstellungsmerkmal des Saarlandes innerhalb Deutschlands. Dies solle genutzt werden, um Fachkräfte aus Deutschland, Frankreich und anderen französischsprachigen Ländern ins Saarland zu locken.

Im Landtag herrschte große Einigkeit über die Bedeutung der deutsch-französischen Partnerschaft. Alle Fraktionen stimmten dem Antrag zu. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Pascal Arweiler betonte, wie wichtig die deutsch-französische Freundschaft für eine starke Europäische Union sei.

Die Umsetzung der erweiterten Frankreichstrategie soll wie bisher aus dem Landeshaushalt finanziert werden. Ministerpräsidentin Rehlinger schloss ein künftiges eigenes Budget für einzelne Projekte aber nicht gänzlich aus.

Quellen:

  • https://www.sueddeutsche.de/politik/landtagssitzung-das-saarland-will-noch-engere-beziehungen-zu-frankreich-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250122-930-351361
  • https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/saarland_frankreichstrategie_plus_vorgestellt_100.html
  • https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/landtag_fraktionen_zustimmung_frankreichstrategie_100.html
  • https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/landespolitik/saarland-debatte-ueber-frankreich-im-landtag_aid-106547761
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