19.10.2024
Bremer Tierheim stellt vorübergehend Besucherverkehr ein
Bremer Tierheim hat keine Kapazitäten mehr für Besucher

Bremer Tierheim hat keine Kapazitäten mehr für Besucher

Das Bremer Tierheim sieht sich einer herausfordernden Situation gegenüber, die dazu führt, dass der Publikumsverkehr vorübergehend eingestellt werden muss. Der Grund für diese Maßnahme sind die anhaltenden Probleme mit Personalmangel und einer außergewöhnlich hohen Anzahl an Tieren, die betreut werden müssen. Diese Entscheidung wurde durch die Pressesprecherin des Bremer Tierschutzvereins, Gaby Schwab, in einer Mitteilung bekannt gegeben.

Hintergründe der Entscheidung

In einer offiziellen Ankündigung, die über soziale Medien verbreitet wurde, erklärte Schwab, dass das Tierheim gezwungen sei, seine Ressourcen auf die Pflege und Versorgung der Tiere zu konzentrieren. „Wir haben zu viele Tiere und zu wenig Personal“, äußerte sie und betonte, dass diese Maßnahme notwendig sei, um sicherzustellen, dass alle Tiere die notwendige Betreuung erhalten.

Aktuelle Situation im Tierheim

Der Publikumsverkehr wird für zunächst vier Wochen eingestellt, in der Hoffnung, dass sich die Situation nach der Urlaubszeit entspannen wird. In den Sommerferien wurden über 150 Fundtiere aufgenommen, was die Gesamtanzahl der Tiere auf über 500 ansteigen ließ. Diese Zahl umfasst sowohl Haustiere als auch zahlreiche Wildtiere, die in der letzten Zeit abgegeben oder gefunden wurden.

Vermittlungen weiterhin möglich

Trotz der Schließung für Besucher bleibt die Möglichkeit zur Tiervermittlung bestehen. Interessierte müssen jedoch im Voraus einen Termin mit dem Tierschutzverein vereinbaren. Dies stellt sicher, dass die verbliebenen Mitarbeiter sich auf die Pflege der Tiere konzentrieren können und dennoch den Bedürftigen helfen, ein neues Zuhause für die Tiere zu finden.

Überregionale Herausforderungen

Die Situation im Bremer Tierheim ist nicht einzigartig. Auch in Bremerhaven und Cuxhaven ist die Lage angespannt. Amelie Bensch, die Leiterin des Tierheims in Bremerhaven, berichtet, dass bereits seit Monaten keine Abgabetiere mehr aufgenommen werden und dass auch dort die Kapazitäten nahezu erschöpft sind. Die Überfüllung der Tierheime wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt, darunter die Anschaffung von Tieren während der Corona-Pandemie, die nun nicht mehr betreut werden können, sowie der Handel mit illegal importierten Welpen und unseriösen Züchtern.

Ursachen für die Überfüllung

Mehrere Ursachen tragen zu der dramatischen Situation bei. Während der Pandemie haben viele Menschen Tiere angeschafft, ohne die langfristigen Verpflichtungen zu bedenken. In Kombination mit der erhöhten Abgabe von Tieren während der Urlaubszeit und einer steigenden Anzahl verhaltensauffälliger Tiere führt dies zu einer Überlastung der Tierheime. Diese Problematik wird in der gesamten Region Bremen beobachtet und ist ein ernstes Anliegen für die Tierschutzorganisationen.

Maßnahmen zur Entlastung

Die Verantwortlichen der Tierheime arbeiten intensiv daran, Lösungen zu finden, um die Lage zu verbessern. Dazu gehören unter anderem Aufklärungskampagnen zur artgerechten Haltung von Haustieren und die Förderung von Tiervermittlungen. Der Tierschutzverein setzt sich auch für eine Wildtierauffangstation ein, um die steigende Anzahl verletzter oder verwaister Wildtiere adäquat betreuen zu können.

Fazit

Die Schließung des Bremer Tierheims für Besucher ist ein Zeichen für die ernsthafte Situation, in der sich viele Tierheime in Deutschland befinden. Es verdeutlicht die Herausforderungen, die mit der Verantwortung für die Pflege und den Schutz von Tieren einhergehen. Die Tierschutzvereine appellieren an die Öffentlichkeit, über die langfristigen Verpflichtungen bei der Anschaffung von Haustieren nachzudenken und die Bedeutung von Tierschutzmaßnahmen zu erkennen.

Ausblick

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Situation sich nach der Urlaubszeit stabilisieren kann. Die Verantwortlichen hoffen, dass durch die vorübergehenden Maßnahmen die notwendigen Ressourcen für die Pflege der Tiere gesichert werden können und dass die Gemeinschaft weiterhin hinter den Bemühungen des Tierschutzvereins steht, um den Tieren in Not zu helfen.

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