Der frühere CDU-Landesvorsitzende Thüringens, Mike Mohring, wird nicht als Direktkandidat seiner Partei im Wahlkreis Jena – Sömmerda – Weimarer Land I für die kommende Bundestagswahl antreten. Wie die Zeit berichtet, erhielt er bei der Nominierungsversammlung lediglich vier Stimmen im ersten Wahlgang. Seine Konkurrenten Hendrik Blose und Cornelius Golembiewski, beide ebenfalls CDU-Mitglieder, konnten 19 bzw. 13 Stimmen auf sich vereinen. In der anschließenden Stichwahl setzte sich Blose, der Bürgermeister von Buttstädt (Landkreis Sömmerda) ist, gegen Golembiewski durch. Auch der MDR berichtete über das Ergebnis der Kandidatenkür.
Diese Niederlage stellt einen möglichen Rückschlag für Mohrings politische Laufbahn dar. Schon bei der Landtagswahl verfehlte er das Direktmandat und wurde aufgrund der Kontroverse um die Finanzierung seiner Geburtstagsfeier nicht auf die Landesliste der CDU gesetzt. Eine theoretische Möglichkeit für Mohring wäre eine Kandidatur über die Landesliste für die Bundestagswahl. Die Chancen hierfür sind jedoch unsicher, wie die Zeit analysiert.
Mohring hatte seine Führungspositionen in der Thüringer CDU nach der umstrittenen Wahl des Ministerpräsidenten im Jahr 2020 verloren. Damals wurde der FDP-Politiker Thomas Kemmerich mit Stimmen von AfD, CDU und FDP zum Ministerpräsidenten gewählt, was zu heftigen politischen Turbulenzen führte. Wie der MDR berichtet, räumte Mohring im Anschluss an die Abstimmung der Delegierten ein, dass diese mit ihrer Entscheidung ein klares Zeichen gesetzt und den Wunsch nach einem Neuanfang ohne ihn geäußert hätten.
Die verpasste Direktkandidatur ist eine weitere Niederlage für Mohring. Bereits im Mai 2024 kandidierte er nicht erneut für den CDU-Bundesvorstand, nachdem er vom Landesvorstand nicht nominiert worden war, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete. Seinen Fokus richtete er anschließend auf die Wahlkämpfe für den Kreistag und den Landtagswahlkreis.
Im Oktober 2024 hatte Mohring noch seine Ambitionen auf eine erneute Bundestagskandidatur bekräftigt, wie die Thüringer Allgemeine berichtete. Schon damals hatte er Konkurrenz aus den eigenen Reihen, unter anderem von einem jungen Politiker aus Jena.