Potsdam verliert für die nächsten Jahre zwei seiner wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Schloss Cecilienhof und die Königswohnung im Neuen Palais. Wie die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) mitteilte, beginnen am 1. November umfangreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, die eine mehrjährige Schließung beider Orte notwendig machen. Die Zeit berichtete bereits am 1. November 2024 über die bevorstehende Schließung.
Das Schloss Cecilienhof, bekannt als historischer Schauplatz der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945, wird für etwa drei Jahre geschlossen bleiben. Die Sanierungsarbeiten konzentrieren sich auf die ehemaligen Hotelflächen, die reaktiviert und modernisiert werden sollen. Neben der Sanierung von 38 Zimmern und Suiten umfasst das Projekt auch die Erneuerung der technischen Infrastruktur, um einen energieeffizienten und ressourcenschonenden Betrieb zu gewährleisten. Der bauliche Brandschutz wird ebenfalls verbessert. Zusätzlich wird der Museumseingang verlegt und barrierefrei gestaltet. Auch die Ausstellungsflächen des Museums werden erweitert, um den Besuchern ein noch umfassenderes Erlebnis zu bieten. Für das zukünftige Hotel ist ein öffentlich zugängliches Restaurant geplant, ergänzt durch einen Imbiss im Hofgarten.
Auch die Königswohnung im Neuen Palais, die die Privatgemächer Friedrichs des Großen beherbergt, schließt am 1. November ihre Pforten. Hier steht die Umgestaltung des Besucherempfangs im Fokus. Die Unteren Roten Kammern und die Marquis d’Argens Wohnung werden denkmalgerecht umgebaut und sollen zukünftig alle für den Besucherverkehr notwendigen Einrichtungen beherbergen, darunter einen Info-Point, Schließfächer, Garderobe, Cateringküche, barrierefreie WCs und einen Aufzug. Da sich die Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe zur Königswohnung befinden, muss diese für die Dauer der Umbaumaßnahmen geschlossen bleiben. Das Schlosstheater im Neuen Palais wird voraussichtlich ab 2025 ebenfalls schließen.
Die umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an Schloss Cecilienhof und im Neuen Palais werden durch das Sonderinvestitionsprogramm 2 (SIP2, Masterplan) für die preußischen Schlösser und Gärten ermöglicht. Bund und Länder investieren bis 2030 insgesamt 400 Millionen Euro in die Erhaltung bedeutender Denkmäler der Berliner und Potsdamer Kulturlandschaft. Für die Sanierung von Schloss Cecilienhof sind rund 22,6 Millionen Euro veranschlagt.
Die Wiedereröffnung von Schloss Cecilienhof mit dem neuen Hotel und den erweiterten Museumsflächen ist voraussichtlich für Sommer/Herbst 2027 geplant. Auch die Königswohnung im Neuen Palais wird nach Abschluss der Umbaumaßnahmen wieder für Besucher zugänglich sein. Bis dahin bleibt die Schlossumgebung im Neuen Garten weiterhin geöffnet, sodass Besucher das Schloss Cecilienhof von außen bewundern können.
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