In Niedersachsen werden in diesem Winter keine Jugendherbergen für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt. Wie die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB) mitteilte, sind die vorhandenen Kapazitäten in den Erstaufnahmeeinrichtungen ausreichend. Dies steht im Gegensatz zum vergangenen Winter, als vier Jugendherbergen im Nordwesten des Landes bis zu 540 Schutzsuchenden zusätzlich Platz boten, um die LAB zu entlasten. Auch in den Jahren zuvor waren Jugendherbergen immer wieder zur Unterbringung herangezogen worden. Die Zeit berichtete darüber am 1. November 2024.
Die LAB erklärte, dass generell nicht geplant sei, in diesem Winter Einrichtungen über die bestehenden Unterkünfte hinaus anzumieten. Sollten die Zugangszahlen im Winter jedoch wider Erwarten steigen, stünden zwei bis drei Jugendherbergen mit einer Kapazität von rund 300 Plätzen kurzfristig zur Verfügung.
Mit Stand vom 31. Oktober 2024 waren in den meisten Erstaufnahmeeinrichtungen Niedersachsens mehr als drei Viertel der regulären Plätze belegt. Von den regulär rund 8.300 Plätzen für Asylsuchende und den mehr als 2.600 zusätzlich verfügbaren Behelfsplätzen waren knapp 5.000 vergeben. Die meisten freien Betten gab es in der Notunterkunft auf dem Messegelände in Hannover. Von den dort vorhandenen 3.000 Plätzen waren 1.099 belegt. Zusätzlich waren am Standort Friedland in Südniedersachsen 205 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler untergebracht, für die separate Plätze vorgesehen sind.
Der Ausbau der Unterbringungskapazitäten schreitet laut LAB weiter voran. Das Innenministerium hatte zuletzt angekündigt, die Plätze in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünften auf etwa 20.000 auszubauen. Noch in diesem Jahr sollen an den Standorten Braunschweig und Osnabrück 320 neue Plätze entstehen. Weitere 1.300 Plätze sind an den Standorten Bramsche bei Osnabrück und Bad Sachsa im Harz geplant. Im zweiten Quartal 2025 soll in Ahlhorn bei Cloppenburg eine Notunterkunft mit Platz für bis zu 530 Menschen in Betrieb gehen. In Fürstenau, westlich von Osnabrück, soll im Laufe des kommenden Jahres ein ehemaliges Kasernengelände für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden.
Quellen:
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