Der Wahlkampf für die US-Präsidentschaftswahl 2024 spitzt sich zu. Im Rennen um das Weiße Haus stehen sich die Demokratin Kamala Harris und der Republikaner Donald Trump gegenüber. Die Frage, wer in den Umfragen führt, ist komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Während nationale Umfragen einen groben Überblick bieten, ist der Blick auf die einzelnen Bundesstaaten, insbesondere die sogenannten Swing States, entscheidend für die Prognose des Wahlausgangs.
Nationale Umfragen liefern zwar einen Anhaltspunkt für die Stimmung im Land, sind aber für die Vorhersage des Wahlausgangs nur bedingt aussagekräftig. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, lag Trump vor Bidens Rückzug in nationalen Umfragen leicht vorne. Dieser Trend setzte sich zunächst auch im Vergleich mit Kamala Harris fort. Anfang August konnte Harris Trump jedoch überholen, wie unter anderem die FAZ berichtet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Umfragen vor Bidens Rückzug mit Vorsicht zu genießen sind, da Harris' Kandidatur zu diesem Zeitpunkt noch hypothetisch war.
Das US-Wahlsystem basiert auf dem Electoral College, einem Wahlmännergremium, das den Präsidenten wählt. Jeder Bundesstaat entsendet eine bestimmte Anzahl von Wahlmännern, die in der Regel dem Kandidaten mit den meisten Stimmen in ihrem Bundesstaat ihre Stimme geben. Daher sind die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten, insbesondere in den umkämpften Swing States, entscheidender als das nationale Ergebnis.
In den Swing States ist der Wahlausgang traditionell ungewiss, da hier keine Partei eine klare Mehrheit hat. Wie der Spiegel berichtet, konzentriert sich der Wahlkampf daher besonders auf diese Staaten. Aktuelle Umfragen in den Swing States zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump. Beide Kandidaten haben realistische Chancen, genügend Wahlmänner in diesen Staaten zu gewinnen, um die Wahl zu entscheiden. Die FAZ betont die Bedeutung dieser Staaten und verweist auf die knappen Ergebnisse in der Vergangenheit, die oft nur wenige tausend Stimmen Unterschied ausmachten.
Neben den direkten Wahlabsichten spielen auch die Beliebtheitswerte der Kandidaten eine Rolle im Wahlkampf. Wie das ZDF berichtet, sind die Zustimmungswerte sowohl für Harris als auch für Trump nicht überragend. Mehr als die Hälfte der Befragten haben eine negative Meinung über beide Kandidaten. Allerdings hat sich Harris' Ansehen seit ihrer Nominierung verbessert, wie unter anderem die NZZ berichtet. Die FAZ verweist darauf, dass Harris als Vizepräsidentin zunächst eher unbeliebt war, ihre Beliebtheitswerte aber im Laufe des Wahlkampfs stiegen.
Bis zum Wahltag am 5. November bleibt der Wahlausgang ungewiss. Die Umfragen liefern zwar Momentaufnahmen, können aber den tatsächlichen Ausgang der Wahl nicht sicher vorhersagen. Faktoren wie der weitere Verlauf des Wahlkampfs, unerwartete Ereignisse und die Mobilisierung der Wähler können das Ergebnis beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, ob Harris ihren derzeitigen Vorsprung in den Umfragen halten kann oder ob Trump erneut einen Überraschungssieg gelingt.