Ein Vorfall von erschreckender Gewalt überschattet den Amateurfußball in Oberbayern. Bei einem Kreisklassenspiel kam es zu einem tätlichen Angriff auf den Schiedsrichter, der nach einem Faustschlag kurzzeitig das Bewusstsein verlor. Die Polizei ermittelt nun gegen den Spieler.
Das Spiel zwischen dem TSV Finning und dem FT Jahn Landsberg II am vergangenen Sonntag nahm eine dramatische Wendung in der Nachspielzeit. Nach dem 3:2-Siegtreffer für Finning in der 94. Minute kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 30-jährigen Spieler der Landsberger Mannschaft und dem 46 Jahre alten Schiedsrichter. Wie die Polizei in Dießen am Ammersee mitteilte, soll der Spieler den Unparteiischen zunächst verbal attackiert haben. Daraufhin zeigte der Schiedsrichter dem Spieler die Rote Karte. Die Situation eskalierte, als der Spieler den Schiedsrichter mit einem Faustschlag ins Gesicht traf. Der Schiedsrichter stürzte zu Boden und verlor, nach eigenen Angaben, für etwa eine Minute das Bewusstsein. Wie die Zeit berichtet, wurde das Spiel daraufhin abgebrochen.
Der FT Jahn Landsberg reagierte umgehend auf den Vorfall und schloss den Spieler aus dem Verein und dem Spielbetrieb aus. In einer Stellungnahme in den sozialen Medien entschuldigte sich der Verein beim Schiedsrichter und dem TSV Finning für das Verhalten des Spielers. Man distanziere sich ausdrücklich von dieser Gewalt und wolle solches Verhalten nicht tolerieren, so der Verein. Dem Spieler droht nun auch ein sportgerichtliches Verfahren durch den Bayerischen Fußball-Verband.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewalt im Amateurfußball. Immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Schiedsrichter und Spieler. Der Angriff in Oberbayern ist ein besonders drastisches Beispiel und unterstreicht die Notwendigkeit, Maßnahmen gegen Gewalt auf und neben dem Platz zu verstärken. Der betroffene Schiedsrichter erstattete am Mittwoch Anzeige bei der Polizei in Fürstenfeldbruck. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung gegen den Spieler. Der Bayerische Rundfunk (BR) berichtete zuerst über den Vorfall, wie auch die NWZ Online.
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