Am 7. Januar 2015 erschütterte der Terroranschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo Frankreich und die Welt. Zwölf Menschen, darunter die bekannten Karikaturisten Charb, Cabu, Honoré, Tignous und Wolinski, wurden ermordet. Zehn Jahre später fanden in Paris Gedenkfeiern statt, an denen unter anderem Präsident Emmanuel Macron und Bürgermeisterin Anne Hidalgo teilnahmen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet. Die FAZ unterstreicht, dass das Gedenken über das Erinnern hinausgehen und der Kampf gegen den politischen Islam fortgesetzt werden muss.
Der Anschlag auf Charlie Hebdo markierte den Beginn einer dreitägigen Terrorserie, die Frankreich nachhaltig veränderte. Die Tagesschau beschreibt das nur eine Minute und 49 Sekunden dauernde Blutbad in der Redaktion, das weitreichende Folgen für das Land hatte. Der damalige Präsident François Hollande bezeichnete den Angriff als einen Angriff auf die Republik und ihre Werte, darunter Meinungsfreiheit, Kultur und Demokratie.
Laurent Sourisseau, alias Riss, der heutige Chefredakteur von Charlie Hebdo, überlebte den Anschlag schwer verletzt. Die Tagesschau zitiert ihn, wie er sich an die scheinbar normale Redaktionskonferenz erinnert, die abrupt durch die Schüsse beendet wurde. Der Slogan „Je suis Charlie“ (Ich bin Charlie) wurde zum weltweiten Symbol der Solidarität. Millionen Menschen, darunter auch viele internationale Politiker, nahmen an Gedenkmärschen teil.
Als Reaktion auf den Anschlag verschärfte Frankreich seine Anti-Terror-Gesetze, berichtet die Tagesschau. Der damalige Premierminister Manuel Valls kündigte Maßnahmen wie spezielle Gefängnisabteilungen für Dschihadisten, erweiterte Befugnisse für Geheimdienste und eine zentrale Datenbank für Terrorverdächtige an. Trotz dieser Maßnahmen konnten weitere Anschläge in Frankreich nicht verhindert werden.
Auch zehn Jahre später ist der „Esprit Charlie“ (der Geist von Charlie) in Frankreich noch lebendig, so der SWR. Eine von Charlie Hebdo in Auftrag gegebene Ifop-Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Befragten die Meinungsfreiheit als Grundrecht und Karikaturen als Teil davon betrachtet. Gleichzeitig berichtet der SWR aber auch von einer wachsenden Skepsis gegenüber religionskritischen Karikaturen, vor allem unter jungen Menschen, die diese als verletzend empfinden.
Charlie Hebdo selbst zeigt sich unbeeindruckt und veröffentlichte zum Jahrestag eine Sonderausgabe mit dem Titel „Nicht totzukriegen“, wie Deutschlandfunk berichtet. Die Ausgabe enthält Karikaturen zum Thema „Über Gott lachen“, die aus einem internationalen Wettbewerb stammen. Chefredakteur Riss betont im Leitartikel, dass die Freude am Lachen niemals verschwinden werde.
Euronews berichtet über die weltweite Unterstützung für Charlie Hebdo nach dem Anschlag und die gleichzeitig entstandene Kontroverse um die Karikaturen in einigen Teilen der Welt. Der Artikel hebt die Bedeutung der Meinungsfreiheit und den Mut von Künstlern und Journalisten hervor, die sich für sie einsetzen.
Im Interview mit der Tagesschau betont Riss, der Chefredakteur von Charlie Hebdo, die Notwendigkeit, für die Meinungsfreiheit zu kämpfen und sie immer wieder neu zu beleben. Er sieht die Meinungsfreiheit in Gefahr, wenn sie als selbstverständlich angesehen wird. Der Kampf für die Meinungsfreiheit sei niemals vorbei.
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