Die Debatte um wirksame Klimaschutzmaßnahmen ist in vollem Gange. Immer mehr internationale Studien belegen, dass die Bepreisung von Kohlendioxid-Emissionen (CO2) einen effektiveren Weg zur Emissionsreduktion darstellt als die Subventionierung klimafreundlicher Technologien. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 31. Oktober 2024 berichtete, führt ein CO2-Preis, sei es durch eine Steuer oder ein Emissionshandelssystem, dazu, dass klimaschädliche Produkte teurer und klimafreundliche Alternativen im Vergleich attraktiver werden. Dieser Mechanismus schafft einen Anreiz für Marktteilnehmer, auf klimafreundlichere Optionen umzusteigen und somit den Treibhausgasausstoß zu verringern.
Das Prinzip des CO2-Preises ist einfach: Jede Tonne emittiertes CO2 wird mit einem Preis versehen. Die FAZ erläutert, dass dies zu einer Verteuerung von Produkten führt, die in ihrer Herstellung oder Nutzung CO2-Emissionen verursachen. Gleichzeitig werden klimafreundliche Alternativen, die weniger oder gar kein CO2 emittieren, im Vergleich günstiger. Dieser Preisunterschied motiviert Verbraucher und Unternehmen, klimafreundlichere Entscheidungen zu treffen.
Eine Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, die im August 2024 veröffentlicht wurde, untersuchte die Akzeptanz der CO2-Bepreisung in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen Einkommen und Akzeptanz: Je höher das Einkommen, desto größer die Zustimmung zur CO2-Bepreisung. Die Studie betont auch die Bedeutung von Information und Kompensation, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Insbesondere untere und mittlere Einkommensgruppen sollten durch Kompensationsmechanismen entlastet werden, da sie einen höheren Anteil ihres Einkommens für Mobilität und Heizenergie aufwenden.
Auch eine Studie der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien und der Fachhochschule Graubünden, die im Februar 2021 im "Journal of Environmental Economics and Management" veröffentlicht wurde, verglich die Effektivität von CO2-Bepreisung und der Subventionierung erneuerbarer Energien in Deutschland und Großbritannien. Die Studie kam zu dem Schluss, dass eine höhere CO2-Bepreisung, wie sie in Großbritannien praktiziert wird, zu einer deutlich stärkeren Emissionsreduktion führt als die Subventionierung erneuerbarer Energien in Deutschland. Ein moderat hoher CO2-Preis mache Kohle unrentabel und führe zu einem Rückgang der Emissionen, so die Studie. Als Vorteil der CO2-Bepreisung sehen die Forscher, dass sie marktbasierte Anreize setzt und nicht vorschreibt, welche Technologie zum Einsatz kommt.
Die Bepreisung von CO2-Emissionen ist ein komplexes Thema mit unterschiedlichen Ansätzen und Auswirkungen. Während die Studien die Effektivität der CO2-Bepreisung im Vergleich zu Subventionen hervorheben, ist die Akzeptanz in der Bevölkerung ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Umsetzung. Die Kombination von CO2-Bepreisung mit Kompensationsmechanismen und gezielten Förderungen für klimafreundliche Technologien könnte ein vielversprechender Weg sein, um die Klimaziele zu erreichen.
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