Mitarbeiter der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) planen einen Protesttag im ehemaligen Lafayette-Gebäude an der Friedrichstraße, um gegen die geplanten Kürzungen im Berliner Kulturetat zu demonstrieren. Wie die dpa meldet, beabsichtigen die Angestellten, das Gebäude Q207 symbolisch „in Beschlag zu nehmen“ und die ehemaligen Verkaufsflächen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch die Zeit berichtet über die geplante Aktion (https://www.zeit.de/news/2024-11/28/zlb-plant-protesttag-in-frueherem-berliner-lafayette-gebaeude).
Für den Vormittag ist ein internes Treffen des ZLB-Teams vorgesehen. Am Nachmittag soll es dann ein öffentliches Programm mit Workshops, Lesungen und Beratungsangeboten geben. Eine ZLB-Sprecherin erklärte gegenüber der dpa, dass gerade in Zeiten knapper Kassen nicht im Kulturbereich gespart werden dürfe. Der Stern berichtet ebenfalls über die geplanten Aktionen und zitiert die Sprecherin (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/berlin-brandenburg/haushalt--zlb-plant-protesttag-in-frueherem-berliner-lafayette-gebaeude-35265002.html).
Kultursenator Joe Chialo (CDU) hatte die Idee eines Umzugs der sanierungsbedürftigen ZLB in das ehemalige Lafayette-Gebäude vorgeschlagen. Das Luxuskaufhaus hatte Ende Juli seine Türen endgültig geschlossen. Finanzsenator Stefan Evers (CDU) sieht laut rbb aufgrund der angespannten Haushaltslage jedoch kaum Möglichkeiten für die Realisierung dieses Vorschlags (https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/11/berlin-finanzsenator-evers-zlb-umzug-galeries-lafayette-Absage.html). Die Berliner Zeitung thematisiert ebenfalls Chialos Idee und die damit verbundenen Herausforderungen angesichts der Sparmaßnahmen (https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/protest-gegen-kultur-sparhammer-zlb-mitarbeiter-wollen-ehemalige-galeries-lafayette-an-friedrichstrasse-besetzen-li.2275440).
Hintergrund des Protests ist das milliardenschwere Sparprogramm für den Berliner Landeshaushalt 2025. Geplant sind Einsparungen von rund 130 Millionen Euro im Kulturetat, was etwa 12 Prozent des Budgets entspricht. Zahlreiche Kultureinrichtungen befürchten Insolvenzen, Einschränkungen ihres Angebots und den Verlust von Arbeitsplätzen. N-tv berichtet über den Jahresbericht des Landesrechnungshofs, der die Ausgabenpolitik des Senats kritisch bewertet (https://www.n-tv.de/regionales/berlin-und-brandenburg/Landesrechnungshof-liest-dem-Senat-die-Leviten-article25393102.html).
Die ZLB bekräftigt ihre Position, dass das Lafayette-Gebäude der geeignete Standort für die Bibliothek sei. Die Zukunft des Glasbaus ist momentan ungewiss.
