Die besinnliche Atmosphäre von Weihnachtsmärkten wird traditionell durch Musik untermalt. Doch in diesem Jahr könnte es vielerorts stiller zugehen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/19/weniger-musik-wegen-hoher-gebuehren-auf-weihnachtsmaerkten) berichtet, haben gestiegene Gema-Gebühren einige Veranstalter dazu gezwungen, ihr Musikprogramm einzuschränken.
In Trier beispielsweise wurde die Anzahl der Live-Auftritte drastisch reduziert. Thomas Vatheuer, Sprecher des Trierer Weihnachtsmarktes, erklärte gegenüber der dpa, dass eine frühere Kulanzregelung bei der Gebührenberechnung weggefallen sei. Bisher wurde nur die Fläche des Domfreihofs, auf dem die Bühne steht, berechnet. Nun wird die gesamte Fläche des Weihnachtsmarktes, inklusive Hauptmarkt, von der Gema berücksichtigt. Dies führt zu einer Verdopplung der Kosten, die den finanziellen Rahmen sprengen würden. Statt neun Live-Auftritten wie im Vorjahr, sind in diesem Jahr nur noch zwei geplant.
Als Alternative bietet der Trierer Weihnachtsmarkt ein erweitertes Programm der "Weihnachtsakademie" an. Dieses umfasst unter anderem das Vorlesen von Weihnachtsgedichten, das Singen von Gema-freien Liedern und das Basteln von Weihnachtsbaumschmuck.
Auch in Mainz wurde das Bühnenprogramm gekürzt. Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) erklärte laut stern.de, dass sich die Gema-Gebühren im Vergleich zu den Vorjahren versechsfacht hätten. Sie kritisierte die „harte Haltung“ der Gema und die „weitreichende Gesprächsverweigerung“, die regionale Musikgruppen benachteilige.
In Koblenz hingegen hat man sich bereits vor Jahren auf die Gema-Vorgaben eingestellt und setzt auf Hintergrundmusik über wenige Lautsprecher. Jan Moryson von der Koblenz-Touristik GmbH teilte mit, dass hierfür ein mittlerer vierstelliger Betrag an Gebühren fällig werde.
Bereits 2023 hatten sich zahlreiche Kommunen über die gestiegenen Gema-Rechnungen beschwert. Die Gema argumentierte, dass sich die Berechnungsgrundlage nicht geändert habe, sondern dass einige Weihnachtsmärkte in der Vergangenheit zu kleine Veranstaltungsflächen gemeldet hätten. Diese würden seit 2022 überprüft. Laut NDR wurden die Gebühren für die Musiknutzung auf Weihnachtsmärkten bereits seit 2011 anhand der Größe der gesamten Veranstaltungsfläche berechnet.
Das Land Niedersachsen unterstützt kleinere Weihnachtsmärkte, die von gemeinnützigen Vereinen oder Kirchengemeinden organisiert werden, indem es die Gema-Gebühren für bis zu vier Veranstaltungen pro Verein und Jahr übernimmt. Voraussetzung ist, dass die Veranstaltungsfläche maximal 500 Quadratmeter beträgt, kein Eintritt verlangt wird und die Aktion vorher online angemeldet wurde.
Ob sich trotz der reduzierten Musikangebote genügend Besucher auf den Weihnachtsmärkten einfinden, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
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