Die Wahl des neuen Mehrheitsführers im US-Senat, John Thune, sorgt für Diskussionen. Während für Donald Trump in den Tagen nach seinem Wahlsieg hauptsächlich positive Nachrichten eintrafen, stellt die Wahl Thunes einen potentiellen Dämpfer dar. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, setzte sich der 63-jährige Senator aus South Dakota in einer geheimen Wahl gegen seine republikanischen Kollegen John Cornyn und Rick Scott durch. Diese Wahl, die als Zeichen einer gewissen Unabhängigkeit des Senats von Trump interpretiert werden kann, wirft Fragen nach dem zukünftigen Verhältnis zwischen dem Präsidenten und der republikanischen Partei auf.
John Thune, ein erfahrener Politiker, der bereits 1997 ins Repräsentantenhaus einzog und 2005 Senator wurde, hatte Trump nach der Präsidentschaftswahl 2020 zunächst für dessen Versuche kritisiert, das Wahlergebnis zu kippen. Wie tagesschau.de berichtet, schloss sich Thune jedoch später wieder Trump an und besuchte ihn beispielsweise in dessen Anwesen in Florida. Im Frühjahr votierte er für die milliardenschwere Hilfe für die Ukraine. Diese scheinbar widersprüchlichen Handlungen unterstreichen die komplexe Dynamik innerhalb der republikanischen Partei im Umgang mit Trump.
Die Wahl Thunes zum Mehrheitsführer ist insbesondere im Kontext der Zusammensetzung des Repräsentantenhauses relevant. Wie tagesschau.de und andere Medien berichten, haben die Republikaner auch dort die Mehrheit errungen. Diese Konstellation gibt Trump großen Handlungsspielraum, da er seine politischen Vorhaben ohne größere Gegenwehr der Demokraten durch das Parlament bringen kann. Die Besetzung von Regierungsposten und Richterämtern dürfte ebenfalls zügiger erfolgen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 13. November 2024 über die Wahl von Thune zum Mehrheitsführer und bezeichnete dies als ein Zeichen an Trump.
Die Wahl Thunes zum Mehrheitsführer ist auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Zusammenarbeit mit der Biden-Administration von Bedeutung. Wie prosieben.de berichtet, ist die Zustimmung des Senats unter anderem für die Besetzung von Kabinettsmitgliedern und anderen Top-Jobs der neuen Regierung erforderlich. Die Mehrheitsverhältnisse im Senat spielen daher eine entscheidende Rolle für die Gestaltungskraft des zukünftigen Präsidenten.
Die Wahl Thunes wirft viele Fragen auf: Wird er trotz seiner früheren Kritik an Trump dessen Agenda unterstützen? Wie wird sich die Zusammenarbeit zwischen dem Senat und dem Repräsentantenhaus gestalten? Und welchen Einfluss wird die republikanische Mehrheit im Kongress auf die politische Landschaft der USA haben? Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese Dynamiken entwickeln.
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