Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Ex-Generalleutnant Keith Kellogg zu seinem Sondergesandten für die Ukraine ernannt. Kellogg, 80, hat Trump laut Süddeutscher Zeitung bereits einen Plan zur Beendigung des Krieges präsentiert, der ein Einfrieren der Frontlinien und Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland vorsieht. Der Plan wurde angeblich gemeinsam mit Fred Fleitz entwickelt, der wie Kellogg unter Trump im Nationalen Sicherheitsrat tätig war. Kellogg war während Trumps erster Amtszeit Stabschef des Nationalen Sicherheitsrats und Sicherheitsberater von Vizepräsident Mike Pence.
Reuters berichtet unter Berufung auf drei Insider, dass die USA der Ukraine nach Kelloggs Plan nur dann weitere Waffen liefern würden, wenn diese Friedensverhandlungen zustimmt. Gleichzeitig solle Russland mit verstärkter Unterstützung der Ukraine gedroht werden, falls es Verhandlungen ablehnt. Eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine wäre demnach vorerst ausgeschlossen.
Trump lobte Kellogg laut Badischen Neuesten Nachrichten für seine „herausragende Karriere beim Militär und in der Wirtschaft“ und betonte Kelloggs langjährige Loyalität. Er versprach, mit Kellogg „Frieden durch Stärke“ zu erreichen und Amerika und die Welt wieder sicher zu machen.
Kritiker befürchten laut Welt, dass Trumps angestrebter „Deal“ mit Russland die Ukraine ohne ausreichende Finanz- und Militärhilfe zwingen könnte, auf von Russland besetzte Gebiete zu verzichten. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Ukraine-Krieg im Falle eines Wahlsieges noch vor seinem Amtsantritt zu beenden.
Die NZZ berichtet, dass Kellogg zuletzt für das America First Policy Institute (AFPI) tätig war, einer konservativen Denkfabrik, die eine politische Agenda für die kommende Trump-Regierung entwickelt. Bereits Ende 2023 skizzierte Kellogg in der Zeitschrift „The National Interest“ seine Strategie für ein Ende des Ukraine-Krieges und kritisierte dabei die Politik von Präsident Biden.
Wie die Tagesschau berichtet, warf Kellogg Biden eine zögerliche Strategie vor und erklärte, die Ukraine habe zwar genug Waffen zum Kämpfen, aber nicht genug, um zu siegen. Er schlug vor, Moskau mit der Drohung deutlich erhöhter Waffenlieferungen an die Ukraine an den Verhandlungstisch zu zwingen und Kiew mit der Drohung, Waffenlieferungen zu beschränken, verhandlungsbereit zu machen. Ziel sei ein Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinie, gefolgt von Verhandlungen, um eine souveräne, demokratische und im Westen verankerte Ukraine zu erhalten, die sich selbst verteidigen kann.
Table Media berichtet, Kellogg dürfte in der künftigen US-Regierung eine zentrale Rolle bei Trumps Vorhaben spielen, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine schnell zu beenden. Die Allgäuer Zeitung ergänzt, dass Trump bislang nicht erklärt hat, wie er dies erreichen will.
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