18.11.2024
Commerzbank Beharrt Auf Unabhängigkeit Gegenüber Unicredit
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Commerzbank bekräftigt Unabhängigkeit trotz Unicredit-Interesse

Die Commerzbank unterstreicht ihre Eigenständigkeit angesichts des anhaltenden Interesses der italienischen Unicredit. Wie die „Zeit“ am 18. November 2024 berichtete, bezeichnete Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp die Unicredit bei der „Euro Finance Week“ in Frankfurt als "im Moment ein strategischer Investor - nicht mehr und nicht weniger". Orlopp, die seit dem 1. Oktober den Dax-Konzern führt, betonte jedoch auch die Offenheit der Commerzbank für Konsolidierung im Allgemeinen: "Wenn jemand eine gute Idee hat, wie er den deutschen und den europäischen Markt vorantreiben kann, werden wir uns dem sicher nicht entgegenstellen und uns das anhören." Diese Aussage lässt Interpretationsspielraum, schließt aber eine Fusion mit der Unicredit zum jetzigen Zeitpunkt explizit aus.

Die Unicredit hatte Anfang September den Teilausstieg des Bundes aus der Commerzbank genutzt und ihren Anteil auf 21 Prozent (inklusive Finanzinstrumenten) aufgestockt. Darüber hinaus hat die italienische Bank bei der Bankenaufsicht die Genehmigung beantragt, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen, wie diverse Medien, darunter auch der „Stern“ und das „manager magazin“, berichtet haben. Unicredit-Chef Andrea Orcel, dessen Institut in Deutschland bereits mit der HypoVereinsbank (HVB) präsent ist, wirbt aktiv für einen Zusammenschluss und argumentiert, dass sich Commerzbank und HVB ideal ergänzen würden, da es kaum Überschneidungen gäbe. Diese Argumentation wurde bereits in der Vergangenheit von Orcel vorgebracht, wie beispielsweise n-tv berichtete.

Die Haltung der Commerzbank zur Eigenständigkeit wird von verschiedenen Seiten unterstützt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich kritisch gegenüber "unfreundlichen Attacken" und "feindlichen Übernahmen" im Bankensektor und betonte die Bedeutung der Commerzbank für den deutschen Mittelstand, wie die „Zeit“ berichtete. Auch die Gewerkschaft ver.di und der Betriebsrat der Commerzbank stehen einer Übernahme durch die Unicredit skeptisch gegenüber, wie unter anderem aus einem Artikel der „Zeit“ hervorgeht, der die Befürchtungen über einen massiven Stellenabbau thematisiert.

Die aktuelle Situation der Commerzbank ist geprägt von der Unsicherheit über die Zukunft. Orlopp betonte in ihrer Videobotschaft an die Mitarbeiter die Wichtigkeit der gemeinsamen Arbeit an der Strategie der Bank, die auf Eigenständigkeit basiert. Die Herausforderung besteht darin, die Unsicherheit unter den Mitarbeitern zu bewältigen und gleichzeitig eine klare Position gegenüber der Unicredit zu formulieren. Die Commerzbank muss einen Weg finden, ihre Interessen zu wahren und gleichzeitig im dynamischen europäischen Bankenmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Diskussion um eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank im Jahr 2019, die letztendlich scheiterte, wie die „taz“ und das „manager magazin“ berichteten, zeigt die Komplexität solcher Zusammenschlüsse. Die damaligen Bedenken hinsichtlich Stellenabbau, Restrukturierungskosten und Kapitalanforderungen sind auch im aktuellen Kontext relevant. Die Commerzbank muss sorgfältig abwägen, welche strategischen Optionen ihre langfristigen Ziele am besten unterstützen.

Quellen:

  • www.zeit.de/news/2024-11/18/commerzbank-betont-eigenstaendigkeit
  • www.stern.de/gesellschaft/regional/hessen/banken-hochzeit---commerzbank-betont-eigenstaendigkeit-35236784.html
  • www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2024-10/bettina-orlopp-commerzbank-eigenstaendigkeit
  • www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/deutsche-bank-und-commerzbank-fusionsgespraeche-vor-dem-aus-a-1264320.html
  • www.n-tv.de/wirtschaft/Wer-der-Deutschen-Bank-die-Braut-rauben-will-article20983094.html
  • taz.de/Fusion-Deutsche-Bank-und-Commerzbank/!5590690/
  • www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/banken-commerzbank-will-ihre-strategie-schaerfen/100080483.html
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