In einer Zeit globaler Unsicherheiten, geprägt von Kriegen, politischen Spannungen und wirtschaftlichen Herausforderungen, erscheint die relative Ruhe an den Finanzmärkten fast paradox. Aktienkurse erreichen neue Höchststände, und auch die Anleihemärkte zeigen sich erholt. In diesem Umfeld feiert ein Anlagekonzept, das unter dem Namen „Wunderportfolio“ bekannt ist, sein Comeback.
Das Prinzip des Wunderportfolios, über das die F.A.S. bereits seit 2016 berichtet, basiert auf der Kombination von zwei ETFs: einem Aktien-ETF und einem Anleihen-ETF. Diese einfache Strategie verspricht, die Renditen professioneller Vermögensverwalter zu übertreffen, und konnte diese Behauptung in der Vergangenheit oft belegen.
Die aktuelle Marktlage mit steigenden Aktien- und Anleihekursen bietet dem Wunderportfolio Rückenwind. Doch wie funktioniert dieses Konzept genau, und welche Faktoren sind für seinen Erfolg verantwortlich?
Im Kern basiert das Wunderportfolio auf der Diversifikation, also der Streuung des Anlagekapitals auf verschiedene Anlageklassen. Aktien gelten als chancenreich, bergen aber auch ein höheres Risiko, während Anleihen als vergleichsweise sichere Anlageform gelten, jedoch geringere Renditeaussichten bieten.
Durch die Kombination dieser beiden Anlageklassen im Portfolio sollen die Vorteile beider Welten miteinander vereint werden. In Zeiten starker Aktienmärkte profitiert das Portfolio von der höheren Rendite der Aktien, während in Phasen der Unsicherheit die Anleihen für Stabilität sorgen.
Die Auswahl der ETFs spielt für den Erfolg des Wunderportfolios eine entscheidende Rolle. Empfohlen werden häufig breit diversifizierte ETFs, die den Weltaktienmarkt oder einen globalen Anleihenindex abbilden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das regelmäßige Rebalancing des Portfolios. Da sich die Kurse von Aktien und Anleihen unterschiedlich entwickeln, verschieben sich die Gewichte der beiden Anlageklassen im Laufe der Zeit.
Beim Rebalancing wird das Portfolio wieder auf die ursprüngliche Gewichtung zurückgesetzt. Dies geschieht in der Regel durch den Verkauf von Anteilen der Anlageklasse, die überproportional an Wert gewonnen hat, und den Kauf von Anteilen der Anlageklasse, die sich schlechter entwickelt hat.
Das Rebalancing dient dazu, die ursprüngliche Risikoausrichtung des Portfolios beizubehalten und von Kursschwankungen zu profitieren. Es ist wichtig zu betonen, dass das Wunderportfolio keine Garantie für überdurchschnittliche Renditen bietet.
Wie jede andere Anlagestrategie ist auch das Wunderportfolio mit Risiken verbunden. Insbesondere in volatilen Marktphasen können Verluste nicht ausgeschlossen werden.
Dennoch bietet das Wunderportfolio Anlegern eine einfache und transparente Möglichkeit, an den Kapitalmärkten zu investieren und gleichzeitig das Risiko durch Diversifikation zu reduzieren. Ob diese Strategie auch in Zukunft die hohen Erwartungen erfüllen kann, bleibt abzuwarten.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.)