20.11.2024
Deutsche Industrie verliert an Boden: Wettbewerbsfähigkeit auf Tiefpunkt

Die deutsche Industrie kämpft mit Wettbewerbsnachteilen

Die deutsche Industrie blickt pessimistisch auf ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/20/ifo-industrie-bewertet-wettbewerbsfaehigkeit-miserabel) berichtet, hat sich die Lage laut einer Ifo-Umfrage unter rund 2.000 Industrieunternehmen in den letzten zwei Jahren so stark verschlechtert wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1994. Ifo-Experte Stefan Sauer betont, dass die Wettbewerbsposition der deutschen Industrie im internationalen Vergleich deutlich zurückgefallen ist.

Deutschland befindet sich laut den Münchner Wirtschaftsforschern am unteren Ende der Liste, gleichauf mit Ländern wie Belgien, Österreich und Finnland. Italienische und französische Unternehmen bewerten ihre Wettbewerbsfähigkeit hingegen positiver und liegen über dem EU-Durchschnitt. Diese negative Einschätzung zieht sich durch alle Industriebranchen, besonders betroffen ist jedoch die Exportindustrie. Besonders stark ausgeprägt ist der negative Trend in den energieintensiven Branchen.

Als Hauptgründe für die sinkende Wettbewerbsfähigkeit nennen die befragten Unternehmen die hohen Energiepreise in Deutschland, einen hohen Bürokratieaufwand, gestiegene Kosten für Vorprodukte und die Steuerbelastung. Wie dpa meldet, ist die Industrieproduktion in Deutschland seit 2018 um 12 Prozent zurückgegangen. Die Auftragseingänge bleiben schwach, die Kapazitätsauslastung sinkt und die Ausrüstungsinvestitionen sind seit vier Quartalen rückläufig.

Der Außenhandelsverband BGA sieht die negative Entwicklung der deutschen Exportwirtschaft laut manager magazin (https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/ifo-stimmung-der-exporteure-schlecht-wie-seit-jahresbeginn-nicht-mehr-a-7bd39168-c0b9-45a4-858b-b2d240ef10ab) als Folge der schwächelnden Auftragslage. BGA-Präsident Dirk Jandura führt dies auf die im internationalen Vergleich schlechtere preisliche Wettbewerbsfähigkeit, den schwindenden technologischen Vorsprung deutscher Produkte und die hohen Energie-, Steuer- und Bürokratiekosten zurück. Hinzu komme, dass ausländische Wettbewerber zunehmend attraktivere Finanzierungspakete anbieten.

Die Weinheimer Nachrichten (https://www.wnoz.de/nachrichten/deutschland-und-die-welt/wirtschaft/ifo-industrie-bewertet-wettbewerbsfaehigkeit-miserabel-575005.html) berichten ebenfalls über die Ifo-Studie und zitieren Stefan Sauer mit den Worten: „Die Analyse verdeutlicht, dass die Vorteile der deutschen Industrie auf internationalen Märkten zunehmend schwinden.“

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