19.10.2024
Deutsche Turner verpassen Olympia-Finale in Paris
Qualifikation in Paris: Herbe Enttäuschung: Turn-Riege verpasst Olympia-Finale

Qualifikation in Paris: Herbe Enttäuschung: Turn-Riege verpasst Olympia-Finale

Die deutschen Turner müssen eine bittere Niederlage hinnehmen, nachdem sie zum zweiten Mal in Folge das Mannschaftsfinale bei den Olympischen Spielen verpasst haben. Diese Enttäuschung folgt auf das enttäuschende Ergebnis bei den Europameisterschaften in Rimini vor nur drei Monaten. Unter der Leitung von Bundestrainer Valeri Belenki erzielte die deutsche Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris insgesamt 245,395 Punkte und landete damit nur auf dem elften Platz. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Mannschaft bei den letzten Weltmeisterschaften in Antwerpen noch den sechsten Platz belegte.

Um sich für das Finale am kommenden Montag zu qualifizieren, hätte das Team unter die besten Acht der Wettbewerber gelangen müssen. Belenki lobte die Mannschaft und äußerte sich positiv über deren Leistung: „Ich bin der Meinung, die haben sich zusammengerissen.“ Zu Beginn des Wettbewerbs lag das Team noch auf dem vierten Platz, fiel jedoch nach zwei Durchgängen auf den achten Platz zurück. Lukas Dauser, der als Barren-Weltmeister gilt, äußerte sich nach dem Team-Aus: „Wir haben uns teuer verkauft, finde ich. Es ist mega knapp, aber es ist auch ein megastarkes Feld. Wir haben halt ein paar Fehler zu viel gemacht.“

Ein entscheidender Faktor für die Leistung des Teams war die Verletzung von Lukas Dauser. Der 31-Jährige hatte sich vor fünf Wochen eine Oberarmverletzung zugezogen und war gezwungen, seine Übungen auf den Boden und den Barren zu beschränken. Dennoch zeigte Dauser eine beeindruckende Leistung am Barren und erzielte 15,166 Punkte. Mit dieser Punktzahl qualifizierte er sich als Fünfter für das Einzel-Finale, das am 5. August stattfinden wird.

Details zur Verletzung von Lukas Dauser

Dauser sprach offen über den Druck, dem er ausgesetzt war, und gab zu, dass er sich in den letzten Tagen vor dem Wettkampf selbst unter Druck gesetzt hatte. „Es war krass. Der Druck war schon groß, den habe ich mir selbst gemacht in den letzten Tagen“, erklärte er. Er gestand, dass er nach der Übung feuchte Augen hatte, sowohl aus Freude als auch Erleichterung. „Im Endeffekt ist es für mich ein Wunder, dass ich überhaupt hier bin. Ich muss mich manchmal auch kneifen“, fügte er hinzu.

Er gab zudem erstmals eine detaillierte Diagnose seiner Verletzung bekannt, die er während der Olympia-Qualifikation in Rüsselsheim erlitten hatte. „Ich habe mir genau vor fünf Wochen ein Muskelbündel im Bizeps gerissen und einen weiteren Muskel noch in Mitleidenschaft gezogen“, berichtete Dauser, der zuvor bei den Olympischen Spielen in Tokio die Silbermedaille gewonnen hatte.

Leistungen der anderen deutschen Turner

Der beste deutsche Mehrkämpfer in dieser Qualifikation war Nils Dunkel, der 81,232 Punkte erzielte und sich somit für das Finale im Sechskampf qualifizierte. Dunkel zeigte eine solide Leistung, verpasste jedoch knapp die Entscheidung am Pauschenpferd mit 14,566 Punkten.

Ausblick auf die kommenden Wettbewerbe

Die kommenden Tage werden für die deutschen Turner entscheidend sein, insbesondere für Dauser, der trotz seiner Verletzung alles daran setzen wird, um eine Medaille im Barren zu gewinnen. Die deutschen Turner werden sich nun auf die Einzelwettkämpfe konzentrieren, während das Team weiterhin die Enttäuschung über das verpasste Finale verarbeiten muss.

Schlussfolgerung

Die verpasste Qualifikation für das Mannschaftsfinale ist ein Rückschlag für die deutschen Turner, die sich große Hoffnungen auf eine erfolgreiche Olympiade gemacht hatten. Es bleibt abzuwarten, wie die Athleten auf diese Enttäuschung reagieren und ob sie in den Einzelwettkämpfen ihre Stärken zeigen können. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob sie aus dieser Erfahrung lernen und sich neu motivieren können.

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