Die Hamburger CDU hat Dennis Thering als Spitzenkandidaten für die bevorstehende Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 gewählt. Bei einer Landesvertreterversammlung erhielt Thering mit 92,6 Prozent der Stimmen eine überwältigende Unterstützung. Dies markiert einen bedeutenden Schritt für die Partei, die sich nach mehreren Jahren in der Opposition wieder auf dem politischen Parkett etablieren möchte.
Thering, der 40 Jahre alt ist und sowohl als Landes- als auch als Fraktionsvorsitzender fungiert, hat sich in seiner Wahlrede klar positioniert. Unter dem Motto "Anpacken" will er die CDU in den Wettstreit mit den etablierten Parteien SPD und Grünen führen. Er betonte, dass es an der Zeit sei, Hamburg jeden Tag ein Stück besser zu machen und kritisierte die derzeitige Regierung unter Bürgermeister Peter Tschentscher, die seiner Meinung nach nicht genügend Impulse setze.
Ein zentrales Anliegen von Thering ist die Verbesserung der Infrastruktur in Hamburg. Wichtige Projekte wie die Hafenautobahn A26-Ost und der Ersatz der Köhlbrandbrücke, die als marode gilt, sollen schneller vorangetrieben werden. Thering sieht den Senat als einen "Bremsklotz" für die Entwicklung des Hafens und fordert eine zügigere Umsetzung von Maßnahmen, die für die wirtschaftliche Zukunft Hamburgs entscheidend sind.
Ein weiteres Thema, das Thering anspricht, ist die innere Sicherheit. Er betont, dass nicht die Waffen, sondern die Menschen das Problem seien und fordert eine differenzierte Betrachtung der Sicherheitslage in der Stadt. Die CDU plant, die Kriminalität zu einem Hauptthema im Wahlkampf zu machen und hat bereits ein umfassendes Konzept dazu vorgelegt.
Auf Listenplatz zwei wurde Anna von Treuenfels-Frowein gewählt, die erst kürzlich von der FDP zur CDU gewechselt war. Sie erhielt knapp 80 Prozent der Stimmen. Thering und von Treuenfels-Frowein werden von André Trepoll unterstützt, der mit fast 88 Prozent auf Platz drei gewählt wurde. Alle drei Kandidaten wurden ohne Gegenkandidaten gewählt, was die Geschlossenheit der Partei unterstreicht.
Die CDU hat sich zum Ziel gesetzt, bei der kommenden Bürgerschaftswahl ein besseres Ergebnis als bei der letzten Wahl 2020 zu erzielen, bei der die Partei mit nur 11,2 Prozent der Stimmen ihr historisch schlechtestes Ergebnis in Hamburg einfuhr. Thering ist optimistisch und glaubt, dass die CDU die Wahl gewinnen kann, wenn sie weiterhin hart arbeitet und sich auf die Bedürfnisse der Bürger konzentriert.
Im November wird die CDU ihr Wahlprogramm verabschieden, in dem sie weitere Maßnahmen vorstellen möchte, um Hamburg zu einer sichereren und lebenswerteren Stadt zu machen. Dazu gehören unter anderem mehr Parkplätze, eine Änderung der Migrationspolitik sowie Zuschüsse für den Erwerb von Eigenheimen.
Insgesamt zeigt die Wahl von Thering und die Aufstellung der Kandidaten, dass die CDU in Hamburg bereit ist, sich den Herausforderungen der kommenden Wahl zu stellen und eine klare Alternative zu den aktuellen Regierungsparteien zu bieten.
Die CDU Hamburg sieht sich in einer starken Position, um in den kommenden Monaten ihre Themen und Ideen zu kommunizieren und die Wähler von ihrer Agenda zu überzeugen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um die Wählergunst zurückzugewinnen und die Partei wieder in eine führende Rolle in der Hamburger Politik zu bringen.
Die Wahl von Dennis Thering zum Spitzenkandidaten ist ein Schritt in diese Richtung und könnte der CDU helfen, sich in der politischen Landschaft Hamburgs neu zu positionieren.
Quellen: Zeit Online, NDR, Tagesschau, Stern, n-tv.
