25.10.2024
Deutscher Weinjahrgang 2024 Geringere Erntemenge Hohe Qualität

Die deutschen Winzer erwarten für den Jahrgang 2024 eine deutlich geringere Traubenmenge als in den Vorjahren. Wie die Zeit (zeit.de) berichtet, prognostiziert das Deutsche Weininstitut im rheinhessischen Bodenheim eine Erntemenge von rund 7,9 Millionen Hektolitern Weinmost. Diese Schätzung basiert auf Angaben des Deutschen Weinbauverbands und liegt etwa zehn Prozent unter dem zehnjährigen Durchschnitt von 8,8 Millionen Hektolitern. Auch im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von rund neun Prozent. Ähnlich niedrige Erträge wurden zuletzt im Jahr 2017 mit 7,5 Millionen Hektolitern verzeichnet.

Ursachen für den Ernterückgang

Die Gründe für die geringere Erntemenge liegen in den extremen Wetterbedingungen des Jahres 2024. Spätfröste im Frühjahr, gefolgt von starken Niederschlägen, Hagel und unbeständigem Wetter, haben den Weinreben zugesetzt. Die Rheinische Post (rp-online.de) berichtet, dass die Auswirkungen je nach Anbaugebiet und Rebsorte stark variieren, von normalen Erträgen bis hin zu Totalausfällen.

Besonders betroffen sind die Weinbaugebiete im Osten Deutschlands. In Sachsen werden Einbußen von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet, in Saale-Unstrut sogar 73 Prozent. Auch das Ahrtal verzeichnet mit einem Minus von 64 Prozent erhebliche Verluste. An der Mosel führte großflächiger Hagelschlag im Mai zu den geringsten Erntemengen seit 50 Jahren (minus 30 Prozent). Auch an Rhein und Nahe sowie in Teilen Frankens (minus 19 Prozent) und Württembergs (minus 25 Prozent) haben die Spätfröste im April deutliche Spuren hinterlassen.

Regionale Unterschiede

Während viele Anbaugebiete mit erheblichen Einbußen zu kämpfen haben, blieben die beiden größten deutschen Weinbaugebiete, Rheinhessen und die Pfalz, weitgehend vom Frost verschont. Hier liegen die Erntemengen nur etwa vier Prozent unter dem Vorjahresniveau. Rheinhessen verzeichnet sogar als einziges der 13 Anbaugebiete ein leichtes Plus von sieben Prozent.

Auswirkungen auf die Weinqualität

Trotz der geringeren Erntemenge erwarten Experten qualitativ hochwertige Weine. Das regenreiche Jahr hat laut dpa zu extraktreichen Weinen mit ausgeprägter Mineralität geführt. Die längere Reifephase der Trauben hat sich zudem positiv auf die Aromabildung ausgewirkt. Es wird mit frischen, etwas leichteren Weinen mit ausgeprägter Frucht gerechnet.

Quellen

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