19.10.2024
Deutschland demonstriert: Ein Land steht auf für Demokratie und Vielfalt
In Deutschland gehen die Bürgerinnen und Bürger weiterhin in großer Zahl auf die Straßen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen und für eine offene Gesellschaft zu demonstrieren. Die Protestwelle, die bereits seit einem Monat anhält, zeigt die Entschlossenheit der Menschen, sich für Demokratie und Toleranz einzusetzen. Die Kundgebungen finden nicht nur in großen Städten statt, sondern auch in kleineren Gemeinden, was die flächendeckende Unterstützung und das landesweite Engagement der Bevölkerung widerspiegelt. In Rostock versammelten sich nach Angaben der Veranstalter mehr als 5.000 Menschen unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“. In Itzehoe in Schleswig-Holstein zogen laut Polizei bis zu 4.000 Menschen durch die Straßen. Im nordrhein-westfälischen Werne waren es rund 2.000 Teilnehmer, während in der baden-württembergischen Stadt Sinsheim etwa 1.500 Menschen unter dem Motto „Sinsheim ist bunt!“ demonstrierten. Auch in Gotha in Thüringen fanden sich nach Angaben eines Vertreters des Bündnisses „Gotha ist bunt“ mindestens 1.100 Menschen zusammen. Die Polizei schätzte die Zahl auf etwa 1.000. Weitere Kundgebungen mit mehreren Hundert Teilnehmern wurden aus Orten wie Timmendorfer Strand, Herford und Ennepetal gemeldet. Die größte Demonstration fand in Berlin statt, wo sich nach Polizeiangaben über 150.000 Menschen vor dem Reichstagsgebäude sammelten. Die Veranstalter sprachen sogar von rund 300.000 Teilnehmern. Dort bildeten die Anwesenden eine symbolische Menschenkette unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer“, um ein Zeichen gegen Hass und für Toleranz zu setzen. Die Ursache für diese anhaltenden Proteste ist eine Recherche des Recherchezentrums Correctiv zu einem Treffen radikaler Rechter im November in Potsdam. Berichten zufolge haben an diesem Treffen auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen WerteUnion teilgenommen. Dort soll über rechtsextreme Vertreibungsfantasien gesprochen worden sein, die eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft zum Verlassen des Landes bewegen sollen – auch unter Zwang. Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte die Demonstrationen als „starkes Zeichen“ für die Demokratie und das Grundgesetz. In einer Mitteilung auf X (vormals Twitter) betonte er, dass die Bürgerinnen und Bürger in kleinen und großen Städten im ganzen Land zusammenkommen, um gegen das Vergessen, gegen Hass und Hetze zu demonstrieren. Die Proteste zeigen, dass viele Menschen in Deutschland entschlossen sind, sich gegen rechtsextreme Strömungen und für eine offene und pluralistische Gesellschaft einzusetzen. Sie stehen in einer langen Tradition der Zivilcourage und des Engagements für demokratische Werte. Die breite Unterstützung für die Demonstrationen lässt erkennen, dass ein großer Teil der Bevölkerung hinter den Grundprinzipien von Freiheit, Gleichheit und Solidarität steht und bereit ist, sich für diese einzusetzen.
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