19.10.2024
Die Reform der medizinischen Notfalldienste: Fortschritt oder Rückschritt?

Die Reform der medizinischen Notfalldienste: Ein Schritt in die richtige Richtung?

Das deutsche Gesundheitswesen befindet sich in einer Krise. Die Notaufnahmen vieler Krankenhäuser sind überlastet, die Lebenserwartung der Deutschen entwickelt sich ungünstig und die Digitalisierung kommt nur langsam voran. Um diesem Problem zu begegnen, hat das Bundeskabinett kürzlich vier Gesetzentwürfe zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung verabschiedet. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Reform der Notfallversorgung.

Die Einführung von Akutleitstellen und Integrierten Notfallzentren

Um den Dienst zu entlasten, werden zwei neue Einrichtungen eingeführt: die Akutleitstellen und die Integrierten Notfallzentren (INZ). Die Akutleitstellen sind telefonische oder videogestützte Beratungen, bei denen Ärzte beurteilen, wie dringlich die Behandlung eines Patienten ist und ihn in eine passende Behandlung vermitteln. Diese Einrichtungen sollen unter der Rufnummer 116117 erreichbar sein und eng mit den Rettungsstellen zusammenarbeiten, die unter der bekannten 112 erreichbar sind.

Die Rolle der Hausärzte

Um die Notaufnahmen zu entlasten, sollen die Hausärzte die anderen Fälle übernehmen. Doch sind sie selbst oft überlastet. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat den Vorschlag gemacht, für den Besuch der Notaufnahme eine Gebühr zu erheben. Dieser Vorschlag wird jedoch als unausgegoren und nicht zielführend kritisiert.

Kritik an der Reform

Die Reform wird auch kritisiert, weil sie zu Lasten der Hausärzte geht. Sie sollen die Fälle übernehmen, die nicht wirklich in Not sind, aber selbst oft überlastet sind. Es bleibt abzuwarten, ob die Reform tatsächlich zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen wird.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens

Um die Digitalisierung voranzutreiben, soll die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik) per Gesetz zur Digitalagentur ausgebaut werden. Die Agentur soll die nötigen Durchgriffs- und Aufsichtsrechte erhalten, um die digitale Transformation unabhängig zu steuern.

Das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung

Um chronische Erkrankungen wie Krebs und Herzversagen besser vorzubeugen, will das Kabinett ein Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung einrichten. Dieses Institut soll die Forschung und die Aufklärung über chronische Erkrankungen fördern.

Fazit

Die Reform der medizinischen Notfalldienste ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Doch bleibt abzuwarten, ob sie tatsächlich zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Reform zu einer Entlastung der Notaufnahmen und einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen wird.
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