15.10.2024
DNA-Reihenuntersuchung nach Angriff auf Obdachlose in Unterbalbach läuft

Nach dem mutmaßlichen versuchten Tötungsdelikt an einer Obdachlosen in der Nähe von Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) werden derzeit Hunderte DNA-Proben aus einer Reihenuntersuchung analysiert. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, werden die Proben in einem Labor untersucht und mit den am Tatort gefundenen DNA-Spuren verglichen. Die Auswertung könne bis Ende des Jahres andauern. Diejenigen Männer, die nicht an der freiwilligen Reihenuntersuchung teilgenommen haben, müssen laut dem Sprecher nun mit zusätzlichen Überprüfungen durch die Polizei rechnen, beispielsweise hinsichtlich ihres Alibis. "Wie die Zeit berichtet", wurden rund 600 Männer, die im Umkreis des Tatorts leben, zu der DNA-Reihenuntersuchung am vergangenen Wochenende in einer Halle in Unterbalbach, einem Ortsteil von Lauda-Königshofen, eingeladen. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft sind über 70 Prozent der Angeschriebenen erschienen. Die Teilnahme war freiwillig. Männer, die nicht erschienen sind, müssen den Angaben zufolge damit rechnen, dass die Polizei auch in ihrem persönlichen Umfeld oder an ihrem Arbeitsplatz ermittelt. In Einzelfällen können DNA-Proben nach richterlicher Anordnung auch zwangsweise entnommen werden. Bis dahin bestehe die Möglichkeit, die Probe direkt beim Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim abzugeben, hieß es. Das Amtsgericht Mosbach hatte die DNA-Reihenuntersuchung angeordnet, nachdem es im Sommer zu dem mutmaßlichen Gewaltverbrechen an einer damals obdachlosen Frau gekommen war. Die heute 62-Jährige war Ende Juli lebensgefährlich verletzt am Sportplatz des Ortsteils Unterbalbach gefunden worden. Sie befand sich unter ihrem Einkaufswagen, in dem sie ihre Habseligkeiten aufbewahrte. Die Frau ist seit dem Vorfall querschnittsgelähmt. An ihrer Kleidung, an Gegenständen und an der Frau selbst waren DNA-Spuren gefunden worden, von denen sich die Ermittler einen Tatnachweis erhoffen.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-10/15/nach-gewaltverbrechen-hunderte-beim-dna-massentest

- dpa

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