Die Förderung von Forschung und Entwicklung gewinnt in Thüringen weiter an Bedeutung. Wie das Wirtschaftsministerium per dpa meldete, werden in diesem Jahr 15 neue Forschungsteams mit insgesamt rund 15 Millionen Euro unterstützt. Die finanziellen Mittel stammen aus Landes- und EU-Fördertöpfen und sollen den wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich der mittelständischen Wirtschaft vorantreiben.
Die Auswahl der geförderten Projekte erfolgte im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens, bei dem sich 36 Forschungsgruppen beworben hatten. Die 15 ausgewählten Teams, bestehend aus bis zu sechs wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitern, werden an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen in Thüringen arbeiten. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in zukunftsweisenden Bereichen wie nachhaltige Energie, Gesundheitswirtschaft sowie industrielle Produktion und Systeme.
„Forschung darf nicht allein im Elfenbeinturm stattfinden“, betonte der geschäftsführende Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) gegenüber der dpa. Die Intention hinter der Förderung sei es, vielversprechende Ideen und Ansätze zu fördern, die das Potenzial haben, in marktfähige Produkte und Verfahren zu münden. Die Forschungsgruppen sollen durch Grundlagenforschung und innovative Lösungen Ergebnisse erzielen, die bis zur Marktreife gebracht werden können.
Um den Transfer von der Wissenschaft in die Praxis zu gewährleisten, wird jedes Forschungsteam von einem „Industriebeirat“ begleitet. Dieser soll die Teams mit Rat und Tat unterstützen und den Austausch mit Unternehmen fördern.
Die Bandbreite der geförderten Forschungsprojekte ist groß und reicht von der Entwicklung neuer Methoden zur Reinigung von Mikroschadstoffen im Wasser bis hin zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Team beschäftigt sich beispielsweise mit der Entwicklung einer neuartigen Methode, bei der Temperaturänderungen genutzt werden, um Mikroschadstoffe im Wasser abzubauen. Ein anderes Team arbeitet an einem Verfahren, das die Früherkennung und gezieltere Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ermöglichen soll. Ein weiteres Projekt befasst sich mit der Entwicklung von Keramikfolien, die zukünftig in der Energieerzeugung, -speicherung und -wandlung eingesetzt werden könnten.
Die Förderung der 15 Forschungsgruppen ist Teil der ambitionierten Innovationsstrategie des Landes Thüringen. Bis 2027 stehen den Projektteams insgesamt rund 50 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln zur Verfügung. Die nächste Auswahlrunde für Forschungsprojekte ist bereits für das kommende Jahr geplant. Mit dieser Förderung unterstreicht Thüringen seinen Anspruch, ein attraktiver Standort für Forschung und Entwicklung zu sein und die eigene Wirtschaftskraft nachhaltig zu stärken.
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