16.10.2024
Swing States Die Bedeutung der knappen Staaten für die US Wahl

Kurz vor der Wahl in den USA könnte das Rennen knapper nicht sein. Nicht nur die Kandidaten konzentrieren sich nun auf sieben entscheidende Bundesstaaten – doch warum spielen die sogenannten Swing States so eine wichtige Rolle? 

In den USA wird nicht direkt der Präsident gewählt, sondern Wahlmänner und -frauen. Jeder Bundesstaat hat, abhängig von der Einwohnerzahl, eine bestimmte Anzahl an Wahlmännern. Gewinnt ein Kandidat die Mehrheit der Stimmen in einem Bundesstaat, erhält er alle Wahlmännerstimmen dieses Staates. Dieses Prinzip wird als „The winner takes it all“ bezeichnet.

Traditionell gibt es in den USA Staaten, die als „sicher“ für eine der beiden großen Parteien gelten. So gelten beispielsweise Kalifornien oder New York als demokratisch geprägt, während Texas oder Alabama als republikanische Hochburgen gelten.

Anders sieht es in den sogenannten Swing States aus. In diesen Staaten ist das Rennen zwischen Demokraten und Republikanern traditionell sehr eng. Oft entscheiden wenige tausend Stimmen über Sieg oder Niederlage. Zu den wichtigsten Swing States im Jahr 2024 zählen Pennsylvania, Ohio, Georgia, Michigan, North Carolina, Arizona und Wisconsin.

Da in den Swing States die Entscheidung über den Einzug ins Weiße Haus fallen kann, konzentrieren die Kandidaten ihren Wahlkampf auf diese Staaten. Sie halten dort zahlreiche Kundgebungen ab und investieren große Summen in Wahlwerbung.

Die Bedeutung der Swing States für den Ausgang der US-Wahl führt dazu, dass Millionen von Amerikanern in anderen Bundesstaaten politisch weniger Gewicht haben. Denn selbst wenn ein Kandidat in einem Staat mit großer Mehrheit gewinnt, hat dies keinen Einfluss auf die Vergabe der Wahlmännerstimmen in anderen Staaten.

Kritiker des US-Wahlsystems bemängeln, dass es undemokratisch sei, dass der Kandidat mit den meisten Stimmen nicht zwangsläufig die Wahl gewinnt. Befürworter des Systems halten dagegen, dass es die föderale Struktur der USA widerspiegele und verhindere, dass die bevölkerungsreichsten Staaten die Wahl allein entscheiden.

Wie wichtig die Swing States für den Ausgang der Wahl sind, zeigt sich auch an den Sicherheitsvorkehrungen. Wie die F.A.Z. berichtet, werden in diesem Jahr besondere Maßnahmen ergriffen, um die Wahlhelfer in den Swing States zu schützen. So wurden in einigen Wahllokalen Panikknöpfe und schusssichere Wände installiert.

Die Anspannung vor der Wahl ist groß. Sowohl Donald Trump als auch Kamala Harris haben in den vergangenen Wochen ihre Bemühungen in den Swing States verstärkt. Wer am Ende das Rennen macht, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die Entscheidung in den Händen weniger Amerikaner liegen wird.

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